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Schienenlärm ehrgeizig mindern, Schienengüterverkehr nicht die Grundlage entziehen

21.10.2014 - 12:43 | 1124346


PresseMitteilung von BDI Bundesverband der Dt. Industrie



(ots) - Deutschland braucht leistungsfähigen,
wettbewerbsorientierten Schienenverkehr. Dazu gehört unter anderem
ein effizienter Schienengüterverkehr. Doch der Gütertransport auf der
Schiene verursacht auch Lärm. Verkehr ohne Geräuschbelastung ist
nicht möglich, deren weitere Minderung jedoch dringend erforderlich.
Das Ziel ist klar: bis 2020 - ausgehend vom Jahr 2008 - 50 Prozent
weniger Lärmbelastung im Schienenverkehr.

Zu diesem Ziel bekennt sich die Wirtschaft. Die Branche arbeitet
an einer schnellen Lösung und hat sich deshalb zu einer vollständigen
Lärmsanierung der Güterwagenflotte bis 2020 bekannt.

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag niedergelegt,
ordnungsrechtliche Maßnahmen wie beispielsweise Tempolimits oder
Nachtfahrverbote zu prüfen, wenn nicht bereits 2016 mindestens die
Hälfte der rund 180.000 in Deutschland verkehrenden Güterwagen mit
lärmmindernden Bremsen umgerüstet sind.

Um die möglichen Folgen solcher ordnungspolitischen Maßnahmen
besser einschätzen zu können, haben der Verband Deutscher
Verkehrsunternehmen (VDV), die Verband der Güterwagenhalter in
Deutschland (VPI) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben.

Die zentralen Ergebnisse der Studie:

- Bereits eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 70 km/h würde zu
zehn Prozent höheren Transportkosten, einer Reduzierung des
Transportaufkommens um 30 Prozent und eine
Beförderungszeitverlängerung von rund einem Viertel führen.

- Ein komplettes Nachtfahrverbot würde den Schienengüterverkehr in
seiner Existenz bedrohen. Eine Verschiebung der
Schienentransporte in den Tag ist angesichts über 90-prozentiger
Auslastung vieler Trassen undenkbar. Die Verteuerung der
Transporte und eine Verlängerung der Beförderungszeit hätten


voraussichtlich eine massive Verlagerung von Transporten weg von
der Schiene zur Folge.

Angesichts dieser für den Standort Deutschland unvertretbaren
Folgen dürfen derartige politische Maßnahmen 2016 nicht in Betracht
kommen. Zugleich muss der Lärmschutz ehrgeizig und rasch vorankommen,
auch um die Akzeptanz des Schienengüterverkehrs zu stärken. Deshalb
müssen jetzt die Lärmvermeidung an der Quelle, vor allem durch
Umrüstung auf leisere Bremsen, und der Lärmschutz in gemeinsamer
Verantwortung von Wirtschaft und Politik vorangetrieben werden. Dafür
sind wirksame Anreizsysteme und eine angemessene Förderung
entscheidend.

"Sonst macht man den Schienengüterverkehr in Deutschland kaputt.
Und zwar ohne Not, denn die Branche hat längst von sich aus
angeboten, den Schienenlärm im Güterverkehr innerhalb der nächsten
sechs Jahre zu halbieren", erklärte VDV-Geschäftsführer Martin Henke.
"Tagsüber gibt es schlichtweg nicht genug Kapazitäten für
umfangreichen zusätzlichen Gütertransport. Dann müssen entweder
Personenzüge oder Güterzüge vollständig entfallen."

"90.000 Güterwagen innerhalb von zwei Jahren umzurüsten oder zu
ersetzen ist unmöglich. Weder stehen ausreichend Neubau-Kapazitäten
zur Verfügung, noch sind für die Umrüstung genug Flüsterbremsen am
Markt erhältlich, die Produktion der LL-Sohle läuft ja gerade erst
an. Die restriktiven Vorgaben der Bundesregierung führen zu
geringeren Erträgen. Durch diese fehlenden Finanzmittel wird das
Umrüstungsziel im Jahr 2020 gefährdet", sagte VPI-Geschäftsführer
Jürgen Tuscher.

"Mögliche Geschwindigkeitsreduzierungen oder Nachtfahrverbote im
Schienengüterverkehr 2016 wären kontraproduktiv", warnte Dieter
Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. "Rohstoffe wie Erz
oder Kohle müssen nachts auf der Schiene transportiert werden, damit
sie frühmorgens pünktlich in den Produktionsstätten weiterverarbeitet
werden können. Mit Fahrverboten oder Geschwindigkeitsreduzierungen in
der Nacht würden etliche zentrale Logistikketten in Deutschland
gefährdet."

Hinweis an die Redaktionen:

Das Gutachten mit dem Titel "Folgen von
Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Schienengüterverkehr aus
Lärmschutzgründen" gibt es in einer Kurzfassung (Management Summary)
als Download.

http://bdi.eu/download_content/InfrastrukturUndLogistik/Studie_Gut
achten_Schienenlaerm_Management_Summary_141021.pdf

Pressekontakt:

Lars Wagner, VDV, 030/399932-14, wagner(at)vdv.de

presse(at)vpihamburg.de

Judith Völker, BDI, 030/2028-1449, j.voelker(at)bdi.eu



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse(at)bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu
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PresseKontakt / Agentur:

Anmerkungen:

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Kontakt-Informationen:
Firma: BDI Bundesverband der Dt. Industrie

Ansprechpartner:
Stadt: Berlin
Telefon:

Keywords (optional):
industrie, innenpolitik, transport,

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