Konjunktur und Innovationen sind Wachstumstreiber der Logistik / 30. Deutscher Logistik-Kongress in Berlin eröffnet (BILD)
Unter dem Motto "Impulse, Ideen, Innovationen" hat am heutigen
Mittwoch der 30. Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung
Logistik (BVL) in Berlin begonnen. Drei Tage lang werden sich die
Teilnehmer aus Industrie, Handel, Logistikdienstleistung und
Wissenschaft über aktuelle Fragestellungen und grundsätzliche Themen
von Supply Chain Management und Logistik austauschen. Erwartet werden
rund 3.300 Gäste aus etwa 40 Ländern weltweit.
Der Vorsitzende des Vorstands der BVL, Prof. Raimund Klinkner,
erwartet für das laufende Jahr einen Umsatz des Wirtschaftsbereichs
Logistik in Deutschland in Höhe von etwa 230 Milliarden Euro. Rund
2,85 Millionen Menschen sind aktuell je zur Hälfte bei den
Logistikdienstleistern sowie in den Logistikabteilungen von Industrie
und Handel beschäftigt. "Damit realisiert die Logistik 2013
mindestens einen stabilen Sidestep auf dem Rekordniveau des Jahres
2012 mit damals 228 Milliarden Euro Umsatz. Und für 2014 sollten wir
von einer weiteren Zunahme der Umsätze zwischen einem und drei
Prozent ausgehen können", so Klinkner.
Über die konjunkturelle Betrachtung hinaus stimme es positiv, dass
im Wirtschaftsbereich Logistik die Bedeutung von logistikspezifischen
Innovationen als Wachstumstreiber erkannt sei, fuhr Klinkner fort und
unterstrich: "In Innovationsprojekte investierte Zeit der Mitarbeiter
ist gut verwendete Zeit. Und: Jedes Unternehmen im Bereich Logistik
sollte ein Prozent des Umsatzes in Innovationen investieren, um
langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben."
Eine aktuelle Umfrage der BVL ergab: Für die Zukunftsfähigkeit der
Logistik spielen Innovationen eine herausragende Rolle. 81 Prozent
der befragten Logistikexperten betonen ihren sehr hohen Stellenwert.
Innovationen in den Bereichen Prozesse, Technik oder bei der
Neuentwicklung von Dienstleistungen wirken besonders positiv auf
Wirtschaftlichkeit und Effizienz, auf Nachhaltigkeit und
Wettbewerbsfähigkeit. Innovative Ansätze, durch die
Organisationsprozesse und Abläufe verbessert werden, sind für rund
die Hälfte der Befragten am dringlichsten. Etwa jeder vierte Befragte
betont den Bedarf an innovativen Dienstleistungsangeboten für die
Kunden. An dritter Stelle steht der Ruf nach Innovationen in der IT.
Klinkners Fazit: "Innovationen sind für nachhaltiges Wachstum heute
wichtiger als die Globalisierung."
30 Jahre Deutscher Logistik-Kongress - Eine Zeitreise
Der Deutsche Logistik-Kongress war von Anfang ein Zukunftsforum.
Zum Zeitpunkt seiner Premiere im Jahr 1984 war die Logistik gerade
dabei, sich als Querschnittsfunktion von der Beschaffung über die
Produktion und den Vertrieb bis hin zum Kunden zu etablieren.
Logistikverständnis in Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit zu
schaffen, logistische Probleme systematisch zu erfassen, Methoden
und Verfahren für Problemlösungen interdisziplinär und
branchenorientiert zu entwickeln sowie deren Anwendung zu fördern und
stetig zu verbessern, waren und sind die wesentlichen Ziele, die die
BVL sich gesetzt hatte.
Der Deutsche Logistik-Kongress wurde das zentrale Instrument zur
Umsetzung. Er begleitet seit 30 Jahren die rasante Entwicklung der
Logistik, er bietet Jahr für Jahr ein Forum für den
interdisziplinären Austausch. Der Optimierung funktionsübergreifender
Abläufe folgten in den 90er-Jahren der Aufbau und die Optimierung von
Prozess-, später von Wertschöpfungsketten. Mit dem neuen Jahrtausend
setzte das Denken und Handeln im globalen Kontext ein - begleitet von
den Megatrends der Individualisierung der Kundenwünsche,
Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Handelns und Digitalisierung der
Abläufe.
Für Vorträge im Plenum des 30. Deutschen Logistik-Kongresses haben
unter anderem zugesagt: Dr. Oliver Blume, Vorstand Produktion und
Logistik der Porsche AG, Franz Fehrenbach, Aufsichtsratsvorsitzender
der Robert Bosch GmbH, Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der
Continental AG, Prof. Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer der
Alnatura Produktions- und Handels GmbH, Manfred Gundel, Vorsitzender
der Geschäftsführung der KUKA Roboter GmbH und Prof. Robert
Handfield, North Carolina State University. Den Gastvortrag zum
Abschluss des Kongresses hält Prof. Henning Kagermann, Präsident von
acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften. Darüber
hinaus gibt es Fachsequenzen, Workshops, Exkursionen und viele
Möglichkeiten zur Kommunikation.
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