"Unglaubwürdig und in hohem Maße taktisch
getrieben" sind die Klagen der DGB-Gewerkschaft ver.di über schlechte
Löhne und Arbeitsbedingungen. Das erklärte Michael Jeurgens am Rande
des Symposiums zum Thema Werkverträge im Bundesarbeitsministerium
heute in Berlin.
Der Vorsitzende des Verbandes Instore und Logistik Services e.V.
(ILS) reagierte damit auf die anhaltende Weigerung der
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, sich überhaupt zu Verhandlungen
mit dem ILS-Verband an einen Tisch zu setzen. "Es drängt sich der
Verdacht auf, dass ver.di und andere nicht an tatsächlich möglichen
Verbesserungen für die Beschäftigten interessiert sind, sondern das
Thema unter den Stichworten »Lohn-Dumping« und »Missbrauch von
Werkverträgen« aus politischen Gründen bis zur Bundestagswahl im
Herbst kochen lassen wollen", so Jeurgens. "Leidtragende wären die
Arbeitnehmer".
"Unanständig" sei es, so zu tun, als sei die Warenverräumung durch
Dienstleister eine Ausweich-Reaktion, um gestiegene Löhne in der
Zeitarbeitsbranche zu umgehen. "Seit mehr als 25 Jahren hat sich die
Branche der Instore Logistik als eigenständige Dienstleistung
entwickelt und umfasst heute rund 100.000 Arbeitsplätze", sagte
Michael Jeurgens. Rund die Hälfte dieser Arbeitsplätze werde von
bundesweit tätigen Dienstleistungsunternehmen angeboten, die sich im
ILS-Verband zu genau dem Zweck zusammengeschlossen hätten, um
verbindliche Mindeststandards in Tarifverträgen zu vereinbaren.
"Es ist zynisch, wenn ver.di sich zum Anwalt der Beschäftigten
aufschwingt, aber genau diese Menschen dadurch im Regen stehen lässt,
indem sie mit fadenscheinigen Argumenten Gesprächen und gar
Verhandlungen mit dem ILS-Verband aus dem Weg geht," erläuterte der
ILS-Vorsitzende. Es gebe seitens des ILS keinerlei Vorbedingungen für
Gespräche, außer dass man sich "die Existenzberechtigung einer
Branche, die älter ist als ver.di selbst und die im Unterschied zu
ver.di weiter wächst" nicht absprechen lassen will, so Jeurgens
abschließend.
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