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05.12.2012

13. TEAMLogistikforum mit erfrischender Themenvielfalt

Paderborn. Logistik – quo vadis. Wohin soll es gehen? - diese zentrale Frage eröffnete das TEAMLogistikforum am 27. November 2012 in Paderborn. Renommierte Aussteller, exzellente Redner und Experten boten inspirierende Ideen für die Gestaltung und erfolgreiche Einführung flexibler Logistiksysteme. Sogar der „Affe in uns“ wurde beleuchtet. Das erzeugte zwar so manchen Lacher, doch der Blick in die Biologie zeigte auch auf, warum auch technisch perfekte Systeme nur dann richtig funktionieren können, wenn die Bedürfnisse der Menschen gebührend berücksichtigt wurden. Eine der wichtigsten Herausforderungen an logistische Systeme ist die Forderung nach Dynamik und Flexibilität. Es sollen gleichzeitig mehr Varianten beherrscht, Durchlaufzeiten verkürzt, Fehlerquoten gesenkt und Kosten reduziert werden. Was ein bisschen wie die „eierlegende Wollmilchsau“ klingt, muss kein Wunschtraum bleiben. Im Kern, so zeigte das 13. TEAMLogistikforum den über 300 Besuchern in Paderborn, machen es aktuelle Softwaresysteme, eine leistungsfähige Lagertechnik, durchdachte Konzepte und der Einsatz moderner Technologien bereits heute möglich, diese Anforderungen zu erfüllen.
Man muss nicht immer zum großen Rundumschlag ausholen, wenn die Logistik optimiert werden soll. Es kommt auch auf die einzelnen Stellschrauben an. In diesem Zusammenhang erläuterte Holger Lorenzen von Metroplan verschiedene Modernisierungsstrategien und zeigte, wie man diese erfolgreich umsetzen kann. So kann beispielsweise durch die Modernisierung eines einzigen Lagertechniksystems bereits ein spürbarer Effekt erzielt werden.
Oder man führt ein modernes Softwaresystem ein, das durch Parameter angepasst statt aufwendig umprogrammiert werden muss und erzielt dadurch eine hohe Flexibilität und Dynamik, so Frank Zscherlich von TEAM.
Mit einem optimierten Bestandsmanagement (Dr. Sander und Partner), Prozessoptimierung durch Standardisierung (GS1 Germany), dem Einsatz der Sprachtechnologie (Vocollect) und nicht zuletzt durch ein modernes Energiemanagement in Logistikanlagen (MLOG) wurden verschiedene Möglichkeiten der Kosteneinsparung in der Logistik aufgezeigt.


Ein Blick in die distributionslogistische Praxis gewährte Uwe Sauerwein, Leiter des Warenverteilzentrums des auf Premium-Lebensmittel spezialisierten Importhaus Wilms in Alzey. Er zeigte auf, wie ein hoher Automatisierungsgrad und Flexibilität Hand in Hand gehen können.
Es darf aber auch gefragt werden, ob ein Unternehmen reif für Automatisierung ist und welcher Grad der Automatisierung angemessen ist. Denn Automatisierung allein ist kein Erfolgsgarant, wenn die entsprechenden Basis auf Prozess- oder IT-Ebene nicht vorhanden ist (Egemin Automation).
Wer ein neues Logistik-System einführen will, sollte auch dem Blick in die Zukunft folgen, den Professor Dr.-Ing. Volker Stich von der Forschungsinstitut für Rationalisierung geöffnet hat. Er machte die Beherrschung der sinkenden Reaktionszeiten und der zunehmenden Variantenvielfalt als wesentliche Herausforderungen aus. Hier sei vor allem der „dispositive Bereich“ gefragt. Als Hauptaktionsgebiet für zukunftsfähige Logistikprozesse identifizierte er die Notwendigkeit der vertikalen und horizontalen Integration der Informations- und Materialflüsse durch moderne IT-Systeme. Die Zukunft der Logistik liegt nach seiner Einschätzung in selbstoptimierenden Logistiknetzwerken – als Stichwort nannte er hier die Initiative der Bundesregierung „Hightech-Strategie Industrie 4.0“.

Besonders einprägsam war auch in diesem Jahr wieder der Abschlussvortrag, der - schon traditionell für das TEAMLogistikforum - einen Blick über den logistischen Tellerrand bot. Viel Heiterkeit, aber auch viele nachdenkliche Gesichter erzeugte der Biologe und Managementtrainer Dr. Patrick van Veen mit seinen Parallelen zwischen Affenfelsen und Arbeitsplatz. Mit vielen Filmbeispielen aus der Affenwelt illustrierte er verschiedene Führungsstile, übertrug sie in die Berufswelt und zeigte, wie sie – bewusst oder unbewusst – auf Mitarbeiter wirken. Der Biologe hatte aber nicht nur die Chefs im Blick. Die Fähigkeit des lebenslangen Lernens habe der Mensch mit den Schimpansen gemein. Auf welche Stufe sich also ein Mitarbeiter stelle, der sich zu alt für Neues fühle, ließ der versierte Redner indes nur angedeutet. Seit Jahren gewohnte Systeme und Prozesse verglich van Veen mit Affenbabys. Um also bei anstehenden Veränderungen keine Schutz- oder Abwehrreaktionen zu erzeugen, müsse man behutsam vorgehen.

Die gut 300 Besucher des TEAMLogistikforums zeigten sich über die vielen inspirierenden Vorträge und Workshops und über die intensiven Gespräche mit den Ausstellern am Stand sehr zufrieden.
Zur guten Stimmung der Veranstaltung trug nicht zuletzt die aus dem WDR-Fernsehen bekannte Moderatorin Lissy Ishag bei. Sie führte mit Charme und Herzlichkeit durch die Veranstaltung und sorgte dafür, dass es bei aller gebotenen Ernsthaftigkeit nicht an Kurzweiligkeit mangelte.
Die Vorbereitungen des nächsten TEAMLogistikforums, das am 26. November 2013 in Paderborn stattfindet, haben bereits begonnen.





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