ADV-Halbjahreszahlen: Jeder zweite Flughafen in Deutschland muss Verkehrsrückgänge verkraften / Europäische Wirtschaftskrise und Luftverkehrsteuer bremsen Wachstum der Flughäfen aus
Der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft
Deutscher Verkehrsflughäfen) hat die Verkehrszahlen für das erste
Halbjahr 2012 vorgelegt. Von Januar bis Juni 2012 wurden an den 22
internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland 94,4 Millionen
Passagiere abgefertigt. Dies entspricht einem leichten Wachstum von
+2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
"Nur noch jeder zweite Flughafen in Deutschland verzeichnet
Passagierzuwächse. Viele Flughäfen leiden unter den Folgen der
Wirtschaftskrise im europäischen Ausland. Die größte Sorge der
Flughäfen ist allerdings hausgemacht: Die Luftverkehrsteuer bremst
viele Flughäfen in ihrer Entwicklung aus", fasst
ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel die Verkehrsentwicklung des
ersten Halbjahres zusammen. Vor allem grenznahe Flughäfen und
Flughäfen mit hohem Anteil an Low-Cost-Verkehr und innerdeutschen
Flügen leiden unter der Steuer. So sank von Januar bis Juni 2012 der
innerdeutsche Luftverkehr um -1,6 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Selbst an den großen Flughäfen hat sich das
Wachstum deutlich abgeschwächt. "Während die Flughäfen in unseren
Nachbarländern Nutznießer der Luftverkehrsteuer sind, kämpfen viele
Flughäfen unvermindert mit Passagiereinbrüchen im zweistelligen
Prozentbereich und geraten in wirtschaftliche Schieflage", resümiert
Ralph Beisel. Die Luftverkehrsteuer hat seit ihrer Einführung vor
eineinhalb Jahren bei den deutschen Flughäfen zu Mindereinnahmen von
180 Mio. Euro geführt. 2011 konnten nur noch 6 der 22 internationalen
Verkehrsflughäfen in Deutschland ein positives Nettoergebnis
erzielen. "Aufgefordert sind jetzt Bundesregierung und Bundestag. Die
Alarmsignale sind unüberhörbar. Die wettbewerbsverzerrende
Luftverkehrsteuer gehört umgehend abgeschafft", so
ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Nach Auffassung der Flughafenexperten bremsen neben der
Luftverkehrsteuer auch die weltweite unsichere konjunkturelle Lage
und die Schuldenkrise in Europa das Wachstum der Flughäfen. Die
Flughäfen müssen derzeit fortlaufende Einbrüche bei den Cargozahlen
verkraften. Im ersten Halbjahr 2012 wurden an den deutschen Flughäfen
lediglich 2,1 Millionen Tonnen und somit im Vorjahresvergleich -4,2
Prozent weniger Güter umgeschlagen. "Einmal mehr ist offensichtlich,
dass die Luftfracht ein Frühindikator für die gesamtwirtschaftliche
Entwicklung ist. Die rückläufigen Aircargo-Mengen zeigen, dass wir
eine Abschwächung der Wirtschaft fürchten müssen", erläutert
ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel abschließend.
Auch die Zahl der Flugbewegungen an den Flughäfen sank um -2,9
Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und lag bei gut 1,1 Millionen
Starts und Landungen.
Mehr Informationen zu den Verkehrszahlen stehen bereit unter:
http://www.adv.aero/verkehrszahlen/
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