Fachkräftemangel: Die Logistikbranche steht vor einem echten Strukturwandel
Das Geschäft brummt, doch es mangelt an qualifizierten Arbeitskräften. Die Unternehmen der Logistikbranche werden deshalb in Zukunft hinsichtlich Recruiting und Arbeitsabläufen ganz andere Wege einschlagen müssen. Es gibt einiges zu tun - so lässt sich eine aktuelle Studie der PricewaterhouseCoopers AG (PwC) zur Situation in der Logistikbranche zusammenfassen. Die international agierende Beratungsgesellschaft hat in Kooperation mit dem Institut für Zukunftsforschung und Wissensmanagement (IFK) an der EBS Business School in Wiesbaden weltweit insgesamt 94 Experten aus dem Transport- und Logistikgewerbe sowie aus Politik und Wissenschaft befragt. Der fünfte Teil der Studienreihe "Transportation & Logistics 2030" konzentriert sich dabei voll und ganz auf die Beschäftigungsstruktur und -bedingungen sowie die generelle Situation am Arbeitsmarkt in der Logistikbranche. Das wichtigste Ergebnis ist dabei ein altbekanntes Problem, das jedoch immer drängender und aktueller wird: Die Entwicklung auf dem Fachkräftemarkt kann mit dem Boom in der Logistikbranche nicht mal ansatzweise mithalten, was auf Dauer gesehen zu einem sehr großen Problem werden wird. Gerade in den Schwellenländern, aber auch in den Industrieländern verzeichnet der Sektor massive Wachstumsraten - in beiden Fällen fehlt es jedoch am richtigen Personal. Zum einen aus demografischen Gründen, zum anderen leidet die Branche insgesamt an einem Imageproblem. Sie gilt als wenig attraktiv und selbst gut bezahlte Jobs mit Potenzial zur Weiterentwicklung wecken bei potenziellen Talenten wenig Interesse.
Ein wichtiger Grund für diese problematische Lage ist laut den Aussagen der Studie das mitunter fehlende Engagement der Logistik-Unternehmen. Wer weiterhin qualifiziertes Personal finden will, wird die Trainings- und Personalentwicklung von jungen Mitarbeitern massiv ausbauen müssen - parallel zu einer stetigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen und einer Anpassung der Vergütungsmodelle: Anreize schaffen und Zusatzleistungen sind hier die Zauberworte. Auch das Recruiting, z. B. über soziale Netzwerke, wird immer entscheidender. Doch auch die älteren Arbeitnehmer rücken in den Mittelpunkt: Nur wer deren Bedürfnisse hinreichend bedient, wird sich in Zukunft durchsetzen können. Nicht zuletzt gilt es, die Branche für Frauen attraktiver zu machen - ohne kulturelle Diversifikation und Gender-Diversifizierung wird es nicht mehr weitergehen.
"Uns geht die Arbeit definitiv nicht aus", stellt Elke Wasser fest, Geschäftsführerin der LOGISTIC TRAINING CENTER GmbH in Neu-Isenburg. "Die ganze Branche verzeichnet hohe Wachstumsraten und befindet sich gleichzeitig in einem hochdynamischen Umbruch - auch weiterhin wird deshalb die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften entscheidend sein. Aktuell beschäftigt uns vor allem das Thema "Bekannte Versender", denn bis zum 25. März 2013 müssen sich alle Firmen, die Luftfracht versenden, als "Bekannte Versender" registrieren lassen, sonst verlieren sie ihre bisher bestehende Anerkennung ab genau diesem Stichtag - und für die Registrierung ist eine Zulassung durch das Luftfahrt-Bundesamt erforderlich. Diese braucht jedoch Zeit: Mitunter beträgt die Bearbeitungszeit ein ganzes Jahr!" Elke Wasser befürchtet deshalb, dass viele Unternehmen die Frist verpassen, denn bisher wurden viel zu wenige Anträge gestellt - und eine Verlängerung der Frist ist nicht möglich: "Es ist wirklich allerhöchste Zeit. Wir bieten Logistik-Unternehmen deshalb auch weiterhin an, Sie auf dem Weg zur LBA-Zertifizierung zu begleiten." Denn ohne genaue Planung und effiziente Abwicklung der Schritte wird eine rechtzeitige Zulassung kaum mehr möglich sein.
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