500 Paletten auf engstem Raum 500 Lagerplätze auf nicht einmal 138 Quadratmetern: Bei der Integration eines automatischen Blechlagers beim Lohnfertiger und Schornsteinsysteme-Produzenten Holl überzeugte Remmert mit seiner platzsparenden Lagerbauweise: Von der Planung bis zur Inbetriebnahme realisierte der Intralogistikanbieter eine Anlage, die aufgrund des geringen Überfahrmaßes des Regalbediengeräts extrem kompakt gebaut werden konnte. Holl profitiert heute von einer um 70 Prozent reduzierten Lagerfläche und einem nahezu verdoppelten Warendurchsatz.
"Bei der Planung unseres neuen Lagersystems haben wir um jeden Zentimeter gefeilscht", erinnert sich Ines Rathmann, Geschäftsführerin der Holl GmbH. "Schließlich wollten wir die Anlage an unsere bestehende Halle anbauen und in die neue Werkhalle integrieren." Das Werksgelände des sächsischen Unternehmens liegt in einem Mischgebiet. Daher war der Ausbau der Lager- und Produktionshalle an strikte gesetzliche Auflagen bei Abständen und Höhen gebunden. Die neue Halle, die direkt neben die bestehende gebaut und mittels Durchbruch mit ihr verbunden wurde, misst an diesem Übergang nur 27 Meter in der Breite. Infolgedessen unterlag das neue Lager, das längs am Durchbruch zur alten Halle platziert werden sollte, ebenfalls strengen räumlichen Restriktionen. "Da wir noch Platz für einen Staplerdurchgang reservieren mussten, standen für die Anlagenlänge maximal 23 Meter zur Verfügung", erläutert Lutz Keßler, Technischer Leiter der Holl GmbH. Eine weitere Projektanforderung lag darin, das Lagersystem mechanisch und softwaretechnisch an zwei Lasermaschinen anzubinden und eine kontinuierliche Bestandskontrolle zu ermöglichen.
Ausgangssituation
Die Holl GmbH mit Sitz im sächsischen Markkleeberg produziert Schornsteinsysteme, Abgas- und Lüftungsanlagen. Mit der Herstellung von Zulieferteilen für den Maschinen- und Apparatebau sowie die Medizin- und Werbetechnik ergänzt das Unternehmen sein Portfolio. Holl bevorratet und verarbeitet Bleche aus Stahl, Edelstahl und Aluminium in Stärken von 0,5 bis 25 Millimetern. In der Vergangenheit wurden die Werkstoffe in Kragarmregalen oder in Stapeln in der Produktionshalle und auf dem Werksgelände gelagert. Die Mitarbeiter führten die Bestandslisten manuell. Für Ines Rathmann war diese Art der Lagerhaltung nicht mehr zeitgemäß: "Oftmals mussten wir das Material suchen oder umlagern, bevor wir es weiterverarbeiten konnten. Die Bevorratung einiger Platinenstapel unter freiem Himmel führte außerdem dazu, dass Bleche trotz schützender Planen hin und wieder rosteten. Unser neues Regalsystem schafft hier Abhilfe und bietet uns Platz, um sogar kundeneigene Werkstoffe problemlos einzulagern. Insgesamt konnten wir die Lagergrundfläche bei erhöhtem Lagervolumen um 70 Prozent reduzieren."
Geringes RBG-Überfahrmaß
Überzeugt hatte die Friedrich Remmert GmbH die Sachsen mit der kompakten Bauweise des Blechlagers. "Nur Remmert konnte 500 Palettenplätze auf weniger als 23 Metern Lagerlänge unterbringen. Und das, ohne große Umbaumaßnahmen an unserer alten Halle durchzuführen", erinnert sich die Geschäftsführerin der Holl GmbH. Aufgrund des geringen Überfahrmaßes des Regalbediengerätes (RBG) misst das Blechlager lediglich 22,5 Meter in der Länge. "Damit lag unser Dienstleister rund 3 Meter unter der durchschnittlichen Systemlänge aller anderen angefragten Anbieter", führt Lutz Keßler aus. "Es gab natürlich auch Vorschläge für Lagerlösungen, die ohne jegliches Überfahrmaß auskommen; allerdings gingen diese zulasten der Lagerkapazitäten. Das kam für uns nicht infrage." Ein weiterer Vorteil des integrierten Blechlagers: Die flexible und raumoptimierte Bauweise erlaubte den Erhalt aller tragenden Stützen der bestehenden Produktionshalle. So konnte das Lager in der neuen Halle errichtet und durch einen Wanddurchbruch mit den zwei im alten Hallenteil befindlichen Lasermaschinen verbunden werden.
Kompakte Blechlagerlösung
Das vollautomatische Blechlager besteht aus zwei parallelen Regalreihen, in deren Mitte ein RBG fährt. Entsprechend der Save-Space-Philosophie aller Remmert-Lagersysteme besitzt die Anlage mit knapp 500 Lagerplätzen auf 22,5 Metern Länge, 6 Metern Breite und 9 Metern Höhe einen optimalen Raumnutzungsgrad. Die Nutzlast pro Ladungsträger beträgt 3 Tonnen, die Fahrgeschwindigkeit des RBG liegt bei 100 Metern in der Minute. Das Lager ist mechanisch mit Vakuum-Sauggreifern an die Produktion angebunden, während das Warehouse-Management-System PRO WMS Professional dafür sorgt, dass die zwei angeschlossenen Laserschneidanlagen von Trumpf und Bystronic ständig mit Werkstoffen versorgt werden. Den Holl-Mitarbeitern ermöglicht die Remmert-Software einen ständigen Überblick über die Lagerbestände. Alle ein- und ausgehenden Materialien werden durch das System automatisch verwogen, eine genaue Bestandsabfrage ist somit zu jedem Zeitpunkt möglich. Um die Mitarbeiter in die neuen Prozesse einzuweisen und sie gleichzeitig für die integrierte Technik zu gewinnen, führte Remmert ausführliche Schulungen durch. "Während dieser Schulungseinheiten ist es uns besonders wichtig, den Mitarbeitern zu vermitteln, wie das neue System ihre Arbeit erleichtert. Nur wenn Mensch und Maschine gemeinsam arbeiten, lassen sich optimale Prozesse erreichen", berichtet Matthias Remmert, Geschäftsführer der Friedrich Remmert GmbH. "Deshalb haben wir unser Warehouse-Management-System beispielsweise auch an das typische Windows-Look-and-Feel angelehnt. So hat der Anwender nicht das Gefühl, eine Spezialsoftware zu erlernen, und kann das System intuitiv bedienen."
Überzeugende Ergebnisse
Aufgrund der optimierten Lager- und Produktionsprozesse ist Holl heute in der Lage, rund 55 Tonnen Stahl, 15 Tonnen Edelstahl und 1,5 Tonnen Aluminium pro Monat zu verarbeiten. Vor der Lagerintegration lag der Wert der Materialmengen noch ca. 40 Prozent darunter. "Diese Steigerung ist natürlich zum großen Teil auf die deutlich verbesserte Auftragslage zurückzuführen", erläutert Geschäftsführerin Ines Rathmann. "Ohne das neue Lager wäre es uns allerdings nicht möglich gewesen, Aufträge in dieser großen Zahl anzunehmen." Selbstverständlich ist die Anlage auch für künftige Expansionen gerüstet: Das Blechlager kann bei Bedarf problemlos in Richtung des unbebauten Werkshofs erweitert werden. Zusammengefasst erzielt Holl durch die Integration der Anlage folgende Ergebnisse:
- Reduktion der Lagerfläche um 70 Prozent
- Deutlich höherer Warendurchsatz
- Permanente Bestandskontrolle
- Zukunftssicherheit durch Erweiterbarkeit des Lagers
Fotos:
1. Lagergesamtansicht
2. Lagerinnenansicht
3. Einlagerung
4. Auslagerung von Halbzeugen
5. Lasermaschine, ans Lager angebunden
Infokasten für Schnellleser
Remmert-Blechlager - technische Information
- Lagergröße: 22,5 m x 6,1 m x 9 m (L x B x H)
- Lagervolumen: 497 Paletten à 3 t Nutzlast
- 1 Regalbediengerät: Fahrgeschwindigkeit: 100 m/min,
Hub- und Zuggeschwindigkeit: 24 m/min
- 1 Einlager- und 2 Auslagerstationen
- Automatische Anbindung der Bystronic-Laserschneidanlage
- Remmert-Lagersoftware PRO WMS Professional
Die PresseMitteilung stellt eine Meinungsäußerung des Erfassers dar. Der Erfasser hat versichert, dass die eingestellte PresseMitteilung der Wahrheit entspricht, dass sie frei von Rechten Dritter ist und zur Veröffentlichung bereitsteht. logistiktreff.de macht sich die Inhalte der PresseMitteilungen nicht zu eigen. Die Haftung für eventuelle Folgen (z.B. Abmahnungen, Schadenersatzforderungen etc.) übernimmt der Eintrager und nicht logistiktreff.de