Leichtbauhalle überdacht Keltengrab aus dem „Schwäbischen Troja“
Im Sommer 2010 gelang den Archäologen des baden-württembergischen Landesamts für Denkmalpflege ein spektakulärer Fund. Die Wissenschaftler entdeckten unterhalb des frühkeltischen Fürstensitzes Heuneburg bei Herbertingen ein 4 mal 5 Meter großes Kammerschachtgrab. Beim Sondieren stießen sie auf reiche Grabbeigaben, darunter Frauenschmuck wie Perlen aus Gold oder Bernstein. Eine Überraschung, denn die bis dahin entdeckten Zentralgräber im Umfeld der Heuneburg waren allesamt das Ziel von Grabräubern geworden. Aufgrund der Schmuckbeigaben gehen die Forscher davon aus, dass es sich um die Ruhestätte einer Fürstin handelt.
Dass das Prunkgrab bestens erhalten ist, gilt ebenfalls als Sensation: Grundwasser und Staunässe haben die mächtigen Eichenbretter des Kammerbodens einmalig konserviert. Nun hoffen die Archäologen, die Grabstätte aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. anhand der Holzfunde jahrgenau datieren zu können. Die Kenntnisse über die Geschichte und Kultur der Kelten würden damit enorm bereichert – ein Meilenstein der Archäologie.
Den Gedanken, die Grabkammer direkt vor Ort freizulegen, verwarfen die Wissenschaftler schnell wieder. Zu groß war die Sorge, dass sich Schatzsucher 2600 Jahre verspätet doch noch an der Fundstelle zu schaffen machen. Außerdem bietet ein Maisfeld keine optimalen Labor-Bedingungen für alle notwendigen Untersuchungen. Aus diesem Grund wurde das Grab im Dezember in einem Block geborgen und per Schwertransport nach Ludwigsburg gebracht.
Die komplexen Fundschichten und wertvollen Beigaben veranlassten das Experten-Team sofort, den 80 Tonnen schweren Keltenblock am Zielort in einer Leichtbauhalle unterzubringen. Im Januar dieses Jahres rückte daher die HALTEC Hallensysteme GmbH an. Das vorrangig im Industrie- und Gewerbebau angesiedelte Unternehmen hatte bereits im mittelalterlichen Stadtkern von Lübeck einen Abschnitt einer der größten Ausgrabungsstätten Deutschlands überdacht. Die Grabungshalle im dortigen Gründerviertel war mit Schaufenstern ausgestattet und stand für Führungen offen. Ganz anders in Ludwigsburg: Hier errichtete HALTEC eine 125 Quadratmeter große Leichtbauhalle mit geschlossenen Wänden aus Trapezprofilen. Geschützt vor der Witterung und neugierigen Blicken arbeiten sich die Restauratoren, Grabungstechniker und Archäologen darin Schicht für Schicht nach unten. Durch das Hallendach der Leichtbauhalle, das aus einer robusten und zugleich lichtdurchlässigen Plane besteht, scheint das Tageslicht. Auch eine Beleuchtung ist installiert. Ausgegraben wird von oben - ohne das Grab zu betreten. Die Forscher liegen dazu bäuchlings auf einem Gerüst. Es wird Monate, wenn nicht Jahre dauern alle einzelnen Stücke zu bergen, zu untersuchen und zusammenzustellen. Bis Anfang 2012 soll die angemietete Leichtbauhalle mindestens noch stehen.
Erste Fundstücke aus dem Prunkgrab sind bereits auf der Wanderausstellung "Entdeckungen - Höhepunkte der Landesarchäologie 2007 – 2010“ zu sehen.
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