Daimler-Chef Dieter Zetsche zum stern: "Das Auto wächst gerade erst aus den Flegeljahren heraus"
In der Zukunft werden Autos fliegen können - das
jedenfalls glaubt der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche.
Auf die Frage, wie sich das Automobil in den nächsten 125 Jahren
entwickeln werde, sagte er dem am Donnerstag erscheinenden Hamburger
Magazin stern: "Dieses Ding - nennen wir es ruhig weiterhin Auto -
wird sich wahrscheinlich in drei Dimensionen bewegen können. Solche
Fahrzeuge oder besser ''Fliegzeuge'' werden sich dann ausschließlich
mit regenerativer Energie bewegen." Automobile werden weiterhin eine
wichtige Rolle im Leben der Menschen spielen, ist Zetsche überzeugt:
"Das Auto wächst gerade erst aus den Flegeljahren heraus".
Auf jeden Fall technisch machbar seien Fahrzeuge, die autonom
steuern. Das Auto werde "künftig noch stärker mögliche Fehler
ausbügeln". Ein Sicherheitsnetz werde den Fahrer umgeben. "Und wenn
er ein Nickerchen machen möchte, schaltet er den Autopilot ein. Das
wird vielleicht schon in 20 Jahren so sein", prophezeit der
Daimler-Chef.
Die Debatte um ein Tempolimit auf Autobahnen nannte Zetsche "ein
ideologisches Thema", das weder mit Sicherheit oder Umweltschutz zu
tun habe. Dem stern sagte er: "Die Tatsache, dass unsere Fahrzeuge
für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sind, ist im Ausland ein
wichtiger Kaufgrund. Wir sind gut beraten, die Strecken ohne
Tempolimit auf den Autobahnen zu erhalten."
Von der Politik fordert Zetsche außerdem, dass der Staat ein
Tankstellennetz für Wasserstoff und Strom aufbaut, weil schon bald
die Hälfte aller Neuwagen mit alternativen Antrieben unterwegs sein
werde. Es handele sich um eine "gesellschaftliche Herausforderung,
Menschen mobil zu halten".
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