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15.02.2011

EU-Zollsicherheitsinitiative: Deutschen Logistikunternehmen drohen Millionenstrafen

Der deutschen Logistikbranche drohen Strafen in
Millionenhöhe. Der Grund: Seit dem 1. Januar müssen Transporteure
jeden Import innerhalb der EU elektronisch beim Zoll anmelden. Doch
die Umstellung der Logistikabläufe verläuft nur zögerlich. Größte
Baustelle ist die Einführung eines laufenden Monitorings, das die
ständige Einhaltung der Fristen und Vorschriften sicherstellt. Viele
Logistikfirmen hinken hier hinterher. Sie riskieren damit horrende
Bußgelder. In Slowenien werden beispielsweise bis zu 125.000 Euro
fällig, wenn Importe nicht deklariert werden. Wenn auch nur zehn
Prozent aller Güter im ersten Monat nicht angemeldet sind, kommen auf
die Logistikbranche schnell Strafzahlungen im Millionenbereich
zusammen. Das ergibt eine aktuell Markuntersuchung von
NIELSEN+PARTNER.

Als Vorbereitung auf die neue EU-Anmeldung für Importe, das so
genannte Import Control System (ICS), konzentrierte sich die Branche
bislang auf die Umsetzung der elektronischen Warenanmeldung. Mit der
Übermittlung der Daten an die nationalen Zollbehörden ist es
allerdings nicht getan. Die Unternehmen müssen die ordnungsgemäße
Abgabe der Anmeldung ständig überwachen und nahtlos in die Abläufe
integrieren.

"Auf Knopfdruck muss jederzeit klar ersichtlich sein, ob die Ware
verschifft werden darf, ob sämtliche für ein Schiff, Flugzeug oder
LKW gebuchten Güter angemeldet sind, wie das Vorgehen bei einem
Verladeverbot oder Verzögerungen organisiert ist und welche
Eskalationsstufen es gibt", sagt Sven Mathes von NIELSEN+PARTNER.
Eine Lösung ist ein elektronisches Monitoring mit umfangreichen Such-
und Filterfunktionen. Es hat alle Sendevorgänge zur Nachweisführung
im Blick und schlägt Alarm, wenn es zu fehlerhaften Nachrichten kommt
bzw. wenn Anmeldefristen überschritten werden. "Nur so behalten die


Logistikunternehmen bei der Masse an Transportvorgängen den Überblick
und vermeiden Strafen, weil sie Anmeldungen versäumt bzw. nicht
fristgerecht abgegeben haben", so Mathes.

Verschärfte Import-Regeln trifft die Branche nicht überraschend

Wie teuer eine nicht vorschriftskonforme Anmeldung ausfallen kann,
zeigt die Verschärfung der Import-Regelungen in den USA. Für ein
nicht angemeldetes Containerschiff wurden von den US-Behörden bis zu
zweistellige Millionenbeträge von deutschen Unternehmen gefordert.
Die Verschärfung war eine Reaktion auf die Terroranschläge vom 11.
September 2001. Alle Reedereien wurden verpflichtet, die an Bord
befindlichen Waren spätestens 24 Stunden vor Verladung anzumelden.
Die Umsetzung erforderte eine komplette Umstellung der logistischen
Prozesse, die bei etlichen Unternehmen nicht auf Anhieb gelang.

Hintergründe zur EU-Zollsicherheitsinitiative

In den letzten neun Jahren haben verschiedene Länder, wie USA,
Kanada, China und Mexiko, Verfahren zur Risiko- und
Gefahrenabschätzung eingeführt. Die EU folgt diesen Beispielen. Das
so genannte Import Controll System (ICS) ist seit 1.1.2011
verpflichtend. Alle an Bord eines Verkehrsmittels
(Schiff/Flugzeug/LKW/Bahn) befindlichen Güter müssen vor Ankunft an
der EU-Außengrenze mittels einer "Entry Summary Declaration" (ENS)
angemeldet werden. Diese werden einer Risikoanalyse unterzogen. Bei
Bedarf können entsprechende Maßnahmen bis hin zum Verladeverbot
ausgesprochen werden. Sanktionen bei Nichtabgabe oder fehlender
Deklaration bleiben den EU-Mitgliedsstaaten überlassen. Selbst wenn
einige Länder (z.B. Österreich) ausdrücklich auf Sanktionen
verzichtet haben, ist dort zumindest mit Verzögerungen im Transport
zu rechnen, wenn eine ENS nicht abgegeben wird. Denn nach EU-Recht
darf Ware, die nicht angemeldet wurde, nicht entladen werden. Andere
Länder sehen dagegen hohe Strafe vor, beispielsweise Slowenien mit
bis zu 125.000 Euro.

Über NIELSEN+PARTNER

Die NIELSEN+PARTNER Unternehmensberater GmbH ist eines der
führenden IT-Consultingunternehmen für das Transport- und
Logistikmanagement. Die Firma berät seit mehr als fünfzehn Jahren
internationale Kunden, wie Lufthansa Systems, Hapag-Lloyd und Dakosy
bei der Auswahl und Einführung ihrer IT-Systeme. Ein
Beratungsschwerpunkt ist die elektronische Übertragung von
Geschäftsdaten. Gleichzeitig gehören Zollverarbeitung,
Frachtverfolgung und Dokumentation sowie die technische Unterstützung
zum Serviceangebot. Insgesamt hat das Unternehmen zurzeit 50
Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erzielte NIELSEN+PARTNER einen
Gesamtumsatz in Höhe von 5,8 Millionen Euro. Internet: www.nundp.com



Pressekontakt:
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