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08.06.2015

Deutsche Transportbranche:Ölpreis stützt Spediteure kurzfristig - Euler Hermes erwartet steigende Insolvenzen 2016



- Niedriger Ölpreis kompensiert Kostenanstieg durch Mindestlohn im
laufenden Jahr; 2016 sinken Gewinnmargen von Spediteuren jedoch
- Euler Hermes Prognose: 2015 leichter Rückgang der Insolvenzen,
Anstieg der Pleiten für 2016 erwartet, Insolvenzfälle in Branche
weiterhin überproportional hoch im Vergleich zu BIP-Beitrag
- Kostenanstieg trifft vor allem Klein- und Kleinstbetriebe, diese
machen im stark fragmentierten Straßentransportmarkt jedoch die
überwiegende Mehrheit aus
- Zweiklassengesellschaft: kleine Spediteure kämpfen ums Überleben
bei Margen von 1%, große Logistiker mit größerer Wertschätzung
erreichen bis zu 6%

Der derzeitig niedrige Ölpreis verschafft der deutschen
Transportindustrie trotz der Negativeffekte durch den Mindestlohn
kurzzeitig eine Verschnaufpause und ein minimales Plus bei den
Unternehmensmargen um 0,1 Prozent auf durchschnittlich 2%. Zu diesem
Schluss kommt die aktuelle Studie des weltweit führenden
Kreditversicherers Euler Hermes.

Mit wieder anziehenden Rohölpreisen schlagen die höheren
Personalkosten bei den deutschen Truckern im kommenden Jahr jedoch
auf die Gewinnmargen durch, die dann wieder auf 1,8% sinken. Deshalb
er-wartet Euler Hermes 2016 bereits wieder leicht ansteigende
Insolvenzzahlen auf 1.740 Fälle (2015: 1.690 Fälle). Die
Transportbranche verzeichnet im Vergleich zu ihrem Beitrag zum
Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 5% überproportional viele Insolvenzen.
7,2% aller Insolvenzen in Deutschland entfallen laut der Prognose von
Euler Hermes im laufenden Jahr auf die Branche, 2016 gehen die
Ökonomen von 7,5% aus.

Dunkle Wolken ziehen auf - Kostenanstieg trifft Kleinbetriebe
besonders hart

"Ölpreis- und Mindestlohneffekt wiegen sich derzeit auf - 2016 ist


damit jedoch schon wieder Schluss", sagte Ludovic Subran, Chefökonom
der Euler Hermes Gruppe. "Wir gehen davon aus, dass der
durchschnittliche Ölpreis im kommenden Jahr von 63 US-Dollar pro
Barrel auf rund 75 US-Dollar ansteigt. Das trifft insbesondere die
Klein- und Kleinstbetriebe hart. 99% der deutschen
Transportunternehmen sind kleine und mittelständische Unternehmen -
knapp 70% haben sogar weniger als neun Mitarbeiter. Das bedeutet, der
Wettbewerb steigt nochmals deutlich an, denn sie haben keine
Marktmacht und Möglichkeit steigende Kosten weiter zu geben. Der eine
oder andere wird dies nicht durchhalten - zumal die Kapital-decke in
den kleinen Betrieben oft dünn ist."

Outsourcing der großen LkW-Spediteure drückt Margen, zunehmend
Konkurrenz aus Polen

Die großen LkW-Spediteure profitieren von diesem extrem
fragmentierten Markt. Von mehreren tausend Lastwagen in ihren
Diensten besitzen sie oft nur zwanzig oder dreißig selbst und kaufen
ansonsten von günstigen Subunternehmern die Transportdienstleistungen
ein. Die steigende Konkurrenz durch osteuropäische Spediteure
verschärft den Kostendruck auf Kleinunternehmen weiter. Durch die
Möglichkeit der Kabotage, dem Erbringen von Transportdienstleistungen
innerhalb der Europäischen Union (EU), gewinnt insbesondere Polen
seit Jahren massive Marktanteile. Noch sind die deutschen Trucker
führend in der EU mit 305.744 Mt/km im vergangenen Jahr. Im Gegensatz
zu den polnischen Spediteuren (Platz zwei in Europa mit 247.595
Mt/km) verlieren sie jedoch Marktanteile und werden zunehmend auf den
Binnenmarkt zurückgedrängt. Beim Straßentransport macht der Heimmarkt
für deutsche Logistiker heute bereits 84% aus. Der internationale
Anteil sank zwischen 2010 und 2013 um 19%.

Zweiklassengesellschaft: kleine Spediteure kämpfen teilweise ums
Überleben, große mit 6% Marge "Letztlich sehen wir in der
Speditionsbranche eine Zweiklassengesellschaft: zum einen viele
kleine Spediteure, die zum Teil kaum eine Marge von 1% erreichen und
deshalb häufig ums Überleben kämpfen, und zum anderen
Logistikanbieter, die komfortable Margen von bis zu 6% erreichen",
sagte Dirk Hagemann, Fachbereichsleiter Risikoüberwachung bei Euler
Hermes. "Ihr Erfolgsrezept sind eine höhere Wertschöpfung über die
einfache Transportdienstleistung hinaus und größere Netzwerke. Zudem
ist Flexibilität hier ein wichtiger Faktor, um Kapazitäten jederzeit
dem volatilen Markt anzupassen, beispielsweise über Lea-singverträge.
Die reine Dienstleistung können viele anbieten, die
Markteintrittsbarrieren sind niedrig. Mit komplexeren Services und
einem Mehrwert können die deutschen Spediteure aber sowohl der
osteuropäischen Konkurrenz die Stirn bieten als auch ihre Margen und
ihren Marktanteil halten."

Die vollständige Studie zum deutschen Straßentransport (Deutsch)
finden Sie beigefügt und auf: http://ots.de/k4J6R

Die Pressemeldung zur Euler Hermes Branchenpolice
Transport/Logistik finden Sie hier:
http://www.eulerhermes.de/mediacenter/Pages/default.aspx

Die vollständige Studie zum deutschen Straßentransport (Englisch)
finden Sie auf: http://ots.de/G00Pd

Über Euler Hermes

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoringsystem verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern
vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist
eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris
notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor''s und
Dagong Europe mit einem Rating von AA- bewertet. 2013 wies das
Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,5 Milliarden aus
und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 860
Milliarden.

Euler Hermes beschäftigt in Deutschland rund 1.500 Mitarbeiter, am
Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in
Deutschland.

Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter @eulerhermes

Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen: So weit wir
hierin Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die
Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten und
unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die
tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich
von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren
hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen
aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der
Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und
-märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von
Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen
resultieren ferner aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von
Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten
beziehungsweise -tendenzen, und insbesondere im Bankbereich aus dem
Ausfall von Kreditnehmern. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte
und der Wechselkurse, sowie nationale und internationale
Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher
Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren
Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen
erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die hierin
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.



Pressekontakt:
Antje Stephan
Pressesprecherin
Euler Hermes Deutschland
Niederlassung der Euler Hermes SA
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.stephan@eulerhermes.com





Firma: Euler Hermes Deutschland

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