Prämierungen würdigen hervorragende Prozesslösungen in der Logistik Verleihung des elogistics award 2015 im Rahmen des Jahreskongresses des AKJ Automotive in Saarbrücken
Der Arbeitskreis AKJ Automotive (www.akjnet.de) vergab anlässlich seines 30. Jahreskongresses mit dem Motto "Global transparent - innovativ - lokal effizient / Die automobile Wertschöpfungskette" am 15. April 2014 zum 16. Mal den elogistics award. Verliehen wurden die Auszeichnungen während der festlichen Abendveranstaltung von Herrn Jürgen Barke, Staatsekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes, gemeinsam mit den Mitgliedern der Jury.
Die Jury - bestehend aus Experten aus Automobilindustrie und Mitgliedern der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes - hat die eingereichten Projekte nach folgenden Kriterien beurteilt:
Innovation in Bezug auf die gewählte Anwendung
Originalität in Bezug auf die Anwendungsfelder in der Logistik
Nutzen und Mehrwert aus Sicht der Hauptanwender
Beschleunigungseffekte in der Wertschöpfungskette bzw. Auftragsabwicklung
Entwicklungsmöglichkeit und Nachhaltigkeit
Mit dem elogistics award möchte der Arbeitskreis AKJ Automotive in erster Linie innovative Projekte würdigen, die in geeigneter Weise Logistik und Informationsverarbeitung verbinden. Besonders beachtet wird die Anwenderseite - wird die Lösung in der Praxis eingesetzt und haben sich signifikante Verbesserungen in den Prozessen ergeben?
Die Jury prämierte in diesem Jahr insgesamt drei eingereichte Lösungen mit einem Preis (die Reihenfolge ist alphabetisch nach Unternehmensname des Anwenders gelistet, Details zu den Lösungen folgen nach dieser Aufzählung):
"G-Com - robotergestütztes Kommissioniersystem"
(BLG Handelslogistik GmbH & C. KG mit dem Dienstleister Grenzebach Automation GmbH):
Die Herausforderung: In einem bestehenden Gebäude, das modernen Ansprüchen an ein Logistikzentrum mit herkömmlichen Prozessen nicht genügt, soll ein Distributions- und Retourenzentrum für die E-Commerce-Abwicklung betrieben werden.
Die Lösung: Der Logistikdienstleister BLG kann das Logistikzentrum mit den geforderten Leistungsdaten für einen Kunden nur durch den Einsatz durch den Einsatz eines innovativen Kommissioniersystems nach dem Prinzip "Ware zu Mann" betreiben. Die Prämierung der Lösung G-Com des Unternehmens Grenzebach Automation würdigt insbesondere die Möglichkeit der Nutzung von Bestandsimmobilien für anspruchsvolle Logistikzentren mit hohem Durchsatz und die Chance zur Prozessveränderung hin zu mehr Produktivität und mehr Ergonomie in der Logistik.
"Beschaffungslogistik 2.0 - Modul Rhenus Supply Chain Connect"
(Rhenus Freight Logistics GmbH & Co. KG mit dem Dienstleister EURO-LOG AG):
Die Herausforderung: Der Logistikdienstleister Rhenus sieht sich mit steigenden Ansprüchen an die informationstechnische Unterstützung der Supply-Chain-Aktivitäten im Bereich der Abwicklung der Beschaffungslogistik für Kunden konfrontiert - gleichzeitig fordern interne Abteilungen bzw. Funktionsbereiche und externe Kunden eine einfache, schnelle und flexible Möglichkeit des Zugriffs auf bestehende Informationen zum Status der Logistikprozesse.
Die Lösung: In Zusammenarbeit mit dem Dienstleister EURO-LOG wurde eine Logistik-Plattform eingeführt, mit der alle berechtigten Anwender durch moderne Web-Apps kommunizieren - ganz gleich, ob es sich um interne Stellen oder externe Kunden handelt.
"GPS-Steuerung der internen Lkw-Umfuhren innerhalb der Volkswagen AG am Standort Wolfsburg"
(Volkswagen AG mit dem Dienstleister GLTS-Cotech GmbH):
Die Herausforderung: In einem der größten Automobilwerke der Welt stellte sich für Volkswagen in Wolfsburg die Herausforderung einer optimierten Steuerung der werksinternen LKW-Transporte. Diese Transporte haben einen erheblichen Umfang und es mangelte bisher an einer Echtzeit-Transparenz - und damit verbunden waren die Möglichkeiten einer zeitnahen Steuerung nur eingeschränkt vorhanden.
Die Lösung: Volkswagen hat zusammen mit dem Dienstleister GTLS-Cotech ein System eingeführt, um die werksinternen LKW-Transporte über eine Smartphone-Applikation und die dazugehörige Plattform in Echtzeit transparent zu machen. Auf diese Weise konnte die Steuerung gestrafft werden und die Logistikabteilung ist jederzeit auskunftsfähig über den Status der Transporte, dadurch wurden Optimierungspotenziale erst sichtbar und es gelang, die Ressourcenproduktivität erheblich zu steigern.
In der Folge werden die prämierten Lösungen und der erreichte Nutzen detailliert erläutert:
"G-Com - robotergestütztes Kommissioniersystem"
(BLG Handelslogistik GmbH & C. KG mit dem Dienstleister Grenzebach Automation GmbH):
Das G-Com-System basiert auf der Grundidee eines mobilen Kommissionierlagers: Vollautomatisch werden die Regale zu einer Pick-Station gebracht. Die dafür eingesetzten Transportfahrzeuge (Carrys) mit niedriger Bauhöhe unterfahren die mobilen Warenträger, heben diese an und transportieren sie auf einem festgelegten Weg zum Pick-Platz. Die Routenplanung übernimmt die IT-Lösung Flottenmanager. An den Pick-Stationen, den sogenannten "Stargates", führen Pick-by-Light und Put-to-Light-Techniken die Mitarbeiter durch den Kommissionierprozess.
Das G-Com-System ist ein modular skalierbares Kommissioniersystem nach dem Prinzip "Ware zum Mann" mit einer kurzen Realisierungszeit auch innerhalb bestehender Strukturen. Die ortsfesten Arbeitsplätze der Kommissionierer ermöglichen eine ergonomische Ausgestaltung, stellen einen Beitrag zur Bewältigung der demographischen Herausforderungen dar und erhöhen damit die Attraktivität für die Mitarbeiter Die Jury erkennt insbesondere den hohen Innovationsgrad der technischen Lösung an, die als Enabler eine vollkommen neue effiziente Gestaltung von Materialflüssen ermöglicht. Obwohl die ersten Anwendungen im Bereich der Handels- und E-Commerce-Logistik zu finden sind, wird für die Technologie auch ein großes Potenzial in den Materialversorgungsprozessen für die Montagebereiche von Automobilherstellern und Zulieferern gesehen - hier wachsen die Kommissionieraufgaben durch die Komplexität und Varianz der Produkte stark an.
"Beschaffungslogistik 2.0 - Modul Rhenus Supply Chain Connect"
(Rhenus Freight Logistics GmbH & Co. KG mit dem Dienstleister EURO-LOG AG):
Nachdem Motto "Logistik anders denken - Komplexität beherrschen" entstand mit einer innovativen Lösung ein werksübergreifendes Auftragsmanagement für die Beschaffungslogistik, das sich konsequent am Lean-Gedanken orientiert und jegliche vermeidbare Verschwendung eliminiert. Darunter werden auch diejenigen Verschwendungen in traditionellen IT-Systemen verstanden, an man sich seit Jahren gewöhnt hat - wie z.B. die Suche nach den richtigen und relevanten Informationen, etwa wichtige Abweichungen im Avisierungsprozess auf den unterschiedlichsten Bildschirmseiten der jeweiligen IT-Systeme.
Die vorhandenen IT-Systeme und Tools wurden dabei so vernetzt, dass sie ein einheitliches Ganzes in Echtzeit darstellen und dem Gesamtverantwortlichem im Prozess bestmögliche Unterstützung gewähren. Dabei stand besonders die Einfachheit der Nutzung (Usability) für alle Beteiligten im Vordergrund. Mit einer konsequenten Prozesssteuerung wurde ein KVP-Prozess implementiert, der die entsprechenden Ursachen in der Fehlerkette systematisch erkennen und konsequent abstellen lässt. Dabei ist das frühzeitige Erkennen von systematischen Fehlern in Echtzeit von großer Wichtigkeit.
Die Jury lobt insbesondere den Mehrwert der Anwendung für den internen und externen Nutzer gegenüber den klassischen SCM-Plattformen, der durch das innovative Web-App-Konzept erreicht wird. Die relevanten Informationen müssen nicht wiederholt gesucht werden und entsprechende Prozesskosten werden vermieden, stattdessen melden sich die vorhandenen relevanten Informationen von selbst. Durch die Individualisierung des Web-App-Konzeptes für jeden Nutzer können spezifische Anforderung durch den User selbst abgebildet und im Laufe der Zeit auch verändert bzw. gelöscht werden. Durch die Einfachheit der Oberflächen und den einfachen Klick auf eine Web-App auf dem eigenen Arbeitsplatz kann direkt auf die relevanten Informationen gesprungen werden. Damit wird auch die Vertretungsfähigkeit z.B. im Urlaubs- und Krankheitsfall viel einfacher. Durch die Einfachheit der Oberflächen und die Web-App-Technologie werden die Schulungen bei der Einführung auf das geringste Maß zurückgeführt.
"GPS-Steuerung der internen Lkw-Umfuhren innerhalb der Volkswagen AG am Standort Wolfsburg"
(Volkswagen AG mit dem Dienstleister GLTS-Cotech GmbH):
Auf dem weitläufigen Gelände des Volkswagen-Werks in Wolfsburg werden umfangreiche LKW-Transporte zur Verbindung von standort-internen Materialquellen und Senken durchgeführt. Diese internen Transporte wurden bisher dezentral und situativ gesteuert und es mangelte an ausreichenden Kontrollmöglichkeiten für Umlaufzeiten, Auslastungsgrade und Standzeiten.
Die Situation wurde durch die Einführung fester Fahrpläne verbessert - ein systemgestütztes Monitoring erlaubt heute die Beobachtung der Einhaltung der Zeitfenster und der Auslastung der LKW. Störungen im Prozess werden sofort erkannt und es können rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die LKW-Fahrer erhalten über eine Smartphone-App Fahraufträge, das Smartphone bietet gleichzeitig über die GPS-Funktionalität eine Echtzeitverfolgung der Fahrzeuge.
Die Jury prämiert die Lösung aufgrund der erreichten höheren Stabilität der Transportprozesse und der Kosteneinsparungen durch reduzierten Ressourceneinsatz. Das System bietet gleichzeitig die Möglichkeit, die Tourenplanung den aktuellen Bedarfen entsprechend anzupassen und durch ein permanentes Monitoring Optimierungspotenziale zu erkennen und zu erschließen. Die Werkslogistik in Wolfsburg erreicht zwei Vorteile: Kosteneinsparung durch den am Bedarf angepassten Ressourceneinsatz und eine erhöhte Versorgungssicherheit der internen Lieferprozesse.
Der Arbeitskreis AKJ Automotive (www.akjnet.de) beschäftigt sich mit Strategien und Lösungen für die Neuausrichtung und Optimierung der Kernprozesse und Lieferbeziehungen in der Automobil- und Zulieferindustrie. Er versteht sich als Plattform zum Austausch von Erfahrungen für die drei beteiligten Parteien in der automobilen Wertschöpfungskette (OEM, Lieferanten und Logistik-dienstleister) und bietet den Rahmen zur offenen Diskussion aktueller Fragestellungen in der Zusammenarbeit.
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