Bessere Lage, aber vorsichtigere Erwartungen in der deutschen Logistikwirtschaft
Logistik-Indikator im vierten Quartal 2014 Das Konjunkturklima in der deutschen Logistikwirtschaft hat zum Jahresende weiter nachgegeben. Ma�geblich hierf�r ist, dass die Erwartungen f�r das kommende Jahr - vor allem in Reaktion auf die weiterhin schwelenden geopolitischen Risiken - gegen�ber dem Vorquartal abermals zur�ckgenommen wurden. Demgegen�ber wird die Lage im laufenden Quartal etwas g�nstiger eingesch�tzt als noch vor drei Monaten. Dies geht aus der j�ngsten Erhebung (Novem-berbefragung) zum Logistik-Indikator hervor, den das Institut f�r Weltwirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) ermittelt. Der Gesamtklimaindikator gab gut vier Punkte auf jetzt 120,5 Z�hler ab. Einem Anstieg der Lageeinsch�tzung um 2,6 auf 130 Punkte steht ein R�ckgang der Erwartungen f�r die Entwicklung in den n�chsten 12 Monaten um 11,5 auf 111 Z�hlern gegen�ber. Mit fast 7 Punkten gab das Klima auf der Anbieterseite (Logistikdienstleister) etwas st�rker nach als bei den Logistikanwendern in Industrie und Handel (R�ckgang um gut 2 Punkte). Insgesamt zeigen die Ergebnisse - alle Teilindikatoren liegen weiterhin oberhalb der neutralen 100er-Marke - eine aufw�rts gerichtete Entwicklung an. �hnlich wie in der Gesamtwirtschaft belasten die globalen Krisenherde derzeit akut die Gesch�ftsaussichten. Es sind somit exogene Belastungsfaktoren und keine zyklischen oder strukturellen Momente, die derzeit einer st�rkeren Expansion im Wege stehen. Dementsprechend rechnen beide Marktseiten am aktuellen Rand mit einer praktisch unver�nderten Gesch�ftsaktivit�t zum Jahresauftakt (neutrale Gesch�ftstendenz).
Die Logistikdienstleister haben bei nahezu unver�nderter Lageeinsch�tzung (134,2 Punkte) ihre Erwartungen um 14 Punkte auf nunmehr 113,5 Z�hler zur�ckgenommen. Dies ist der niedrigste Wert seit 18 Monaten. W�hrend sich die Aussichten f�r bessere Gesch�fte im n�chsten Jahr merklich neutralisiert haben, werden die Pl�ne zur Kapazit�tserweiterung offenbar nicht in gleichem Ma�e angepasst. Die Einstellungsbereitschaft konnte sogar leicht zulegen. Dies deutet darauf hin, dass die Befragten in der ruhigeren Gangart eine vor�bergehende Erscheinung sehen.
�hnlich deutlich klaffen auf der Anwenderseite die Lageeinsch�tzung - diese konnte um fast f�nf auf nunmehr 125,7 Punkte zulegen - und die 12-Monatserwartungen auseinander (R�ckgang um 9,1 auf 108,4 Z�hler). Auch hinsichtlich der Erwartungskomponenten zeigen sich Parallelen. Deutlichen Abschl�gen bei der erwarteten Logistikaktivit�t stehen robuste Kapazit�tsplanungen gegen�ber.
Befragt zu den Chancen f�r Ergebnisverbesserungen (Umsatzsteigerung bzw. Kostensenkung), dominieren auf beiden Marktseiten die M�glichkeiten, die sich aus einer verst�rkten Kooperation entlang der Wertsch�pfungsketten bieten (62 Prozent der Anbieter und 73 Prozent der Anwender z�hlen dies zu den beiden wichtigsten Treibern im n�chsten Jahr). Es folgen Chancen aus dem Onlinehandel (41 bzw. 46 Prozent) sowie Einsparpotenziale in Einkauf und Beschaffung (38 bzw. 41 Prozent). Im Kontrast zu dieser einm�tigen Sicht stellen Digitalisierung bzw. Industrie 4.0 nur f�r die Anbieterseite einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar (43 Prozent gegen�ber 16 Prozent).
Auch hinsichtlich der gr��ten Risiken sind sich die Befragten beider Marktseiten weitgehend einig. Die gr��te Gefahr f�r den Gesch�ftserfolg droht demnach im n�chsten Jahr von globalen Krisenherden (60 Prozent der Anbieter bzw. 70 Prozent der Anwender sehen darin einen der beiden wichtigsten Risikofaktoren). W�hrend die schwelende Eurokrise (46 Prozent gegen�ber 32 Prozent) sowie die Personalkostenentwicklung (41 Prozent gegen�ber 30 Prozent) vor allem den Logistikdienstleistern als Bedrohung erscheint, wird der Zustand der Verkehrsinfrastruktur von den Befragten aus Industrie und Handel mit 51 Prozent am zweith�ufigsten als Risikofaktor genannt (gegen�ber 35 Prozent bei den Logistikdienstleistern).
Der Logistik-Indikator wird vom Institut f�r Weltwirtschaft (IfW) an der Universit�t Kiel f�r die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) berechnet. Konstruktionsgem�� kann der Indikator Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei ein Wert von 100 eine konjunkturelle Normalsituation kennzeichnet (befriedigende und stabile Gesch�fts- und Auftragslage mit normaler Kapazit�tsauslastung).
Diese Kommentierung fu�t auf der bislang absehbaren Entwicklung der erhobenen Befragungskomponenten. Die Verdichtung zu den vorgestellten Gesamt- und Teilindikatoren ist auf der bisherigen Datengrundlage nur als erste Rechnung m�glich. Das dem Indikatorkonzept zugrunde liegende Fragedesign zielt bei quartalsbezogenen Angaben auf eine Einsch�tzung der jahreszeitlich �blichen (um saisonale Effekte bereinigten) Werte ab. Gleichwohl ist nicht auszuschlie�en, dass sich im Antwortverhalten noch Saisoneffekte niederschlagen. Diese k�nnen zuk�nftig (nach l�ngerer Laufzeit des Indikators) statistisch herausgerechnet werden. Dar�ber hinaus sind zuk�nftig auch Untersuchungen zu den zeitlichen Vorlaufeigenschaften sowohl zur sektoralen als auch zur gesamtwirtschaftlichen Konjunkturentwicklung m�glich. Diese werden vom IfW durchgef�hrt, sobald die dazu notwendige Datengrundlage erreicht ist.
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