Vorteile und Einsatzmöglichkeiten des Elektronischen Produkt Codes - EPC
Studie im Rahmen des Innovationsprojektes Ecologistics Transparenz ist eine gute Sache. Mehr Transparenz in der Lieferkette durch eine zuverlässige und einfache Verfolgung von Produkten in Echtzeit kann die Transportkosten senken, den Verkehr reduzieren und damit sowohl die Kosten als auch die Umweltbilanz verbessern. Transparenz führt aber auch zu weiteren Synergien innerhalb eines Unternehmens, bspw. durch enge Kontrollen der Lagerbestände oder durch effizientere Kommissionierung. Dies ist besonders interessant für Transport- und Versorgungsketten im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), da die zugrunde liegenden Technologien mit kleinen und flexiblen Lösungen ohne große Investitionen verfügbar geworden sind und ein hohes Potenzial besitzen.
Zur selbstständigen Verfolgung und Erfassung von Daten über Objekte einer Lieferkette in Echtzeit schlägt das "Ecologistics" Projekt die Nutzung des "Electronic Product Code" (EPC) des GS1 EPC Global Networks in Kombination mit einem Informationsträger, bspw. RFID-Tags an transportierten Objekten vor. Die Tags können automatisch gelesen werden, sogar wenn sie auf Paletten gestapelt sind.
Diskussionen zwischen Unternehmern und GS1 Experten zum Aufwand und Nutzen für den Einsatz eines Produkt Codes zeigen, dass im Allgemeinen die Vorteile größer und die Kosten geringer sind, als erwartet. Das Problem gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen ist, dass sie keine Informationen darüber haben.
Im Rahmen des Innovationsprojekts "Ecologistics" werden zur Zeit Lieferketten in Firmen aus verschiedenen Branchen in Europa auf Vorteile und mögliche Anwendungsgebiete hin untersucht, die durch die Einführung des EPC entstehen könnten. Die Studie lieferte bereits erste, erstaunliche Ergebnisse. Im Folgenden werden zwei Beispiele beschrieben:
Ein führendes Unternehmen für Bürobedarf in Luxemburg hat fast 1600 Produkte in seinem Programm. Die Firma verkauft vor allem an Unternehmen, ermöglicht aber auch Verkäufe an Privatkunden. Im Rahmen der "Ecologistics"-Studie wurden im Unternehmen Informationsfluss, Auftragsabwicklung sowie Logistikabläufe untersucht, die aufgrund von 24 und 48 Stunden Lieferservice sehr flexibel und schnell laufen müssen. Die Analyse von mehr als 30 Aufträgen zeigte, dass alle Aufträge in der richtigen Zeit mit nicht einem einzigen Fehler ausgeliefert werden konnten. Allerdings wurde festgestellt, dass oft Losgrößen im Bestand und bei Lieferanten nicht ausreichend sind, um die komplette Nachfrage direkt zu befriedigen. In Folge entstehen zusätzliche Transporte mit weiteren Beschaffungs- und Lieferkosten. Mit Hilfe des EPC-Codes könnte das Unternehmen diese Zahl auf fast Null reduzieren. Das Unternehmen beabsichtigt auch die Einführung der papierlosen Auftragsabwicklung, die mit Hilfe des EPC ebenfalls unterstützt werden würde.
Eine belgische Gesellschaft, die in der Distribution von Medikamenten und nicht-pharmazeutischen Produkten aktiv ist, hat ein eigenes Vertriebsnetz mit mehr als 200 belieferten Apotheken und Kosmetikläden aufgebaut. In Abhängigkeit von den abgerufenen Mengen wird die Kommissionierung für die verschiedenen Aufträge automatisch oder manuell durchgeführt. Die Auslieferungstouren für die bestellten Produkte sind optimiert und die Waren werden von Fahrern mit einer sehr geringen Fehlerrate ausgeliefert. Auch ein Rücklauf für Medikamente ist im Prozess vorgesehen, wenn ein zeitlicher Mindestabstand zum Ablaufdatum überschritten ist oder falls Produkte vom Markt genommen werden müssen. Pharmazeutische Produkte in Belgien tragen einen CNK Code, um ein Produkt im pharmazeutischen Bereich zu identifizieren. Der CNK-Code, der durch den "Verein Pharmaceutique Belge" verwaltet wird, ist eine 7-stellige Nummer mit Kontrollzeichen. Daneben haben nicht-pharmazeutische Produkte in der Regel einen 13-stelligen EAN-Code von GS1. Dieser Produkt Code ermöglicht eine eindeutige Identifizierung der betroffenen Ware. Ein universeller Standard für alles könnte eine einfachere Bestellabwicklung ermöglichen und den Vertriebsprozess erleichtern. Auch Bestell- und Transaktionsprozess selbst könnten anhand einheitlicher Produktnummern optimiert werden, da sie immer noch auf E-Mails oder auf Papier basieren.
Im Projekt "Ecologistics" arbeiten 12 Institutionen und Unternehmen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg und den Niederlanden zusammen, um die Vorteile einer erhöhten Transparenz in den Lieferketten für die beteiligten Unternehmen durch die konsequente Nutzung bereits vorhandener internationaler und branchenübergreifender Standards darzustellen. Das im Rahmen des Interreg-IVb-Programmes von der EU kofinanzierte Innovationsprojektes zielt insbesondere auf die Bereitstellung von Konzepten, Methoden und Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Konsortialführer ist die Universität Mons (Belgien), aus Deutschland ist das Institut für Produktions- und Logistiksysteme - Prof. Schmidt als Projektpartner eingebunden.
Journalisten und interessierte Unternehmen können weitere Informationen über die Workshop-Ergebnisse und über das Programm von den angegebenen Kontakten beziehen.
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