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20.05.2014

10 Jahre integral Interview mit Wolfgang Seifert und Guido Lehrke

Das 10jährige Firmenjubiläum von integral haben wir zum Anlass genommen ein kleines Interview mit unsern beiden Geschäftsführern zu führen - über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 10 Jahre integral, wie fällt Ihr Resümee aus?

Wolfgang Seifert:

In den letzten 10 Jahren hat sich die Logistik grundlegend verändert. Standen Ende der 90er Jahre die Logistikkosten im Vordergrund wird heute erheblich mehr Wert auf Service, Schnelligkeit und Qualität gelegt.
Die Dienstleistungen sind individueller und werden den jeweiligen Branchen- und Kundenwünschen umfassend angepasst. Die Logistik hat sich zu einer Dienstleistungsdisziplin entwickelt und so ein Alleinstellungsmerkmal generiert mit der Unternehmen sich vom Wettbewerb abheben.

Als im April 2003 der Grundstein für integral gelegt wurde, wie sollte das Geschäftsmodell aussehen?

Guido Lehrke:

Als wir 2003 integral erneut gründeten, war der Schwerpunkt unserer Beratungsleistungen die operative Lagerabwicklung mit Gestaltung der Systeme und deren Dimensionierung. Diese Dienstleistungen sind auch heute noch eine der Kernkompetenzen von integral. Jedoch haben sich die Schwerpunkte unserer Projekte in Richtung Strategieszenarien und Prozessgestaltung entwickelt.

Der Lagerverwaltung und Materialflussteuerung kommen heute eine viel umfassendere Bedeutung in unseren Logistikprojekten zu. Ebenso ist die Schnittstelle zwischen Produktion und Logistik fließend geworden. Produktionsprozesse stellen Anforderungen an die logistische Versorgung und Logistikprozesse beeinflussen die Produktionsgestaltung direkt, wie zum Beispiel in den Lean Ansätzen.

Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren der integral Unternehmensgeschichte?

Wolfgang Seifert:

Erfolgsfaktoren unseres Beratungsunternehmens sind in erster Linie die Mitarbeiter. Diese arbeiten nach Methoden und Verfahren, die wir im Laufe der Jahre ständig weiter entwickelt haben. Dabei orientiert sich die gesamte Planung am Kundennutzen und den daraus abgeleiteten effizienten Logistikprozessen.



Diese Fokussierung auf Prozessabläufe, insbesondere bei SAP-Projekten, führte zu einer Reihe von Großprojekten. Kommt SAP als zentrales IT-System zum Einsatz, resultiert daraus häufig, dass die Lagerverwaltung über ein Modul von SAP, z.B. EWM abgewickelt wird.

Großprojekte mit dreistelligen Investitionssummen in der Unternehmensgeschichte von integral waren das weltweite Ersatzteillager von Porsche in Sachsenheim und das Europäische Distributionszentrum von DEPOT in Niedernberg. Ebenso wurden im Laufe der letzten 10 Jahre eine Vielzahl von interessanten Logistikprojekten in Handel, Industrie und bei Dienstleistern geplant und realisiert, wie z.B. Busch-Jaeger Elektro, Esprit, Kaldewei, Qiagen und BLANCO.

Wie hat sich die Logistik in den letzten 10 Jahren geändert und wie hat dies die Abwicklung Ihrer Projekte beeinflusst?

Guido Lehrke:

Auf Veränderungen im Kundenverhalten muss die Logistik permanent reagieren. Dabei haben die Explosion der Sortimente und die Individualisierung der Kundenwünsche zu entscheidenden Veränderungen in der Logistik geführt.

Die Anforderungen an die Logistik sind, bei höherer Effizienz, schneller und qualitativ hochwertiger zu werden, mit dem Ziel den Servicegrad durch Bevorratung der richtigen Artikel bei reduziertem Gesamtbestand zu verbessern.

Bei den technischen Systemen haben sich besonders im Kleinteilebereich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Shuttle-Techniken neue Lösungsmöglichkeiten ergeben. Kommissionierleistungen bis 1000 Positionen pro Mitarbeiter und Stunde waren vor 10 Jahren undenkbar.

Direkten Einfluss auf die Gestaltung der Logistikzentren haben die Lagerverwaltungssysteme. Der Trend zu Standardlagerverwaltungssystemen ist ungebrochen. Besonders bei Unternehmen, die SAP als ERP-System einsetzen, werden durchgängige IT-Lösungen favorisiert.

Wie sieht das Dienstleistungsportfolio von integral aus und welche Anforderungen stellt hier der Kunde?

Wolfgang Seifert:

Das Dienstleistungsportfolio unseres Unternehmens ist in den letzten Jahren immer umfangreicher geworden. Bei Investitionsentscheidungen in zweistelliger Millionenhöhe werden Eckpunkte für die Unternehmensentwicklung in den nächsten 20 Jahren gesetzt. Dazu werden alle erdenklichen Strategieszenarien analysiert und bewertet. Deswegen haben wir unsere Dienstleistungen insbesondere im strategischen Bereich stark ausgebaut und weiter entwickelt.

Die objektive Beurteilung der unternehmenseigenen Logistikleistung im Vergleich zu Mitbewerbern in Form von Benchmarks und die Auswahl eines geeigneten Standortes für ein Logistikzentrums sind für den späteren Erfolg eines Großprojektes enorm wichtig. Hierbei unterstützen wir unsere Kunden auch in strategischen Fragestellungen.

Nach der Planung und Realisierung eines Logistikprojektes hat sich gezeigt, dass bis zum Vollbetrieb erheblicher Aufwand für die Schulung der Mitarbeiter und das Hochfahren des Gesamtsystems aufzuwenden ist. Hierzu hat integral Dienstleistungen wie Change Management und Anlaufunterstützung entwickelt.


Wie hebt sich integral von seinen Mitbewerbern ab?

Wolfgang Seifert:

integral ist ein gut aufgestelltes Unternehmen und entwickelt seine Dienstleistungen permanent weiter. Die Nähe zu Universitäten und Hochschulen stellt sicher, dass auf alle neuen Entwicklungen und Trends zugegriffen werden kann.

Im Laufe der Jahre haben wir unsere Methoden mit Hilfe von Planungstools standardisiert, so dass wir in der Lage sind kundenindividuelle Lösungen effektiv und wirtschaftlich zu planen und zu realisieren.

Als Basis für die Projektgestaltung verwendet integral die Standardprozesse in den Lagerverwaltungssystemen. Abweichungen sind nur auf Grund besonderer Anforderungen möglich. So wird sichergestellt, dass sich die Probleme möglichst nah am Standard orientieren und eine einfache Umsetzung möglich wird.


Was sind die Trends in der Logistik und wie wird integral auf diese reagieren?

Guido Lehrke:

Ein Megatrend in der Logistik ist weiterhin die Globalisierung, die zu immer höherer Arbeitsteilung führt. Die komplexen physischen Logistikprozesse sind nur mit einer parallelen Begleitung durch die Informatik möglich. Weitere Optimierungen werden nur in der Durchdringung der Logistik mit IT möglich sein.

integral wird weiterhin versuchen, die Komplexität der Systeme zu reduzieren. Die globalen Logistikketten erfordern die Visibilität auf allen Stufen der Supply Chain. Dies wird zukünftig Bestandteil jeder Prozessgestaltung sein.

In der technischen Logistik werden sich flexiblere Lager- und Kommissioniersysteme durchsetzten. Systeme müssen auf- und abwärts skalierbar sein, um sich den jeweiligen Marktentwicklungen anpassen zu können.

Die demographische Entwicklung der berufstätigen Bevölkerung wird weiterhin die Automatisierung in Logistikzentren voran treiben. Körperlich schwere Arbeiten werden zukünftig von Maschinen durchgeführt, dies wird durch eine umfassende Informationstechnik begleitet.


Wenn Sie heute nochmal starten würden, was hätten Sie anders gemacht?

Wolfgang Seifert:

Seit der Gründung unseres Unternehmens vor 10 Jahren ist integral bis heute eine Erfolgsstory.

Die Wahl des Standortes Dortmund mit einer logistikorientierten Universität war und ist ein Erfolgsgarant für Know-how und Mitarbeiterentwicklung.

Motivierte Mitarbeiter sowie die Mischung aus erfahrenen Praktikern und wissenschaftlich ausgebildeten Beratern ergibt eine effektive und effiziente Symbiose zum Nutzen unserer Kunden.

Für uns als Gesellschafter hätte der Schritt in die Selbstständigkeit schon erheblich früher erfolgen sollen, da erst dadurch die Möglichkeit für eine nachhaltige und erfolgreiche Unternehmensgestaltung gegeben war.




Firma: integral logistics GmbH & Co KG

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Frau Sitarz
Stadt: Dortmund
Telefon: 0231/976767-16


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