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01.04.2014

Hamburg Süd 2013: In einem schwierigen Umfeld gut behauptet (FOTO)


Entwicklung der Hamburg Süd im Überblick

Das Wachstum der Weltwirtschaft und der containerisierten
Seetransporte lag 2013 geringfügig unter dem des Vorjahres. Die
global verfügbare Stellplatzkapazität stieg durch Neubauablieferungen
trotz ebenfalls steigender Verschrottungen erneut stärker an als die
Containertransporte. Infolge der anhaltenden Überkapazität blieben
die Frachtraten in den meisten Verkehren unter Druck bzw. gingen
weiter zurück. Entlastend wirkten allein die Treibstoffpreise, die
vom Höchstniveau des Vorjahres aus leicht rückläufig waren.
Angesichts des verhaltenen Marktwachstums und operativer Probleme in
den stark überlasteten Häfen Brasiliens konnte die Hamburg Süd
zusammen mit ihrer brasilianischen Tochtergesellschaft Aliança im
Liniengeschäft ihr Transportvolumen im Vergleich zum Vorjahr
lediglich um 1 Prozent auf rund 3,3 Millionen TEU (1 TEU = 20 Fuß-
Standardcontainer) steigern. Bei leicht rückläufigen Frachtraten
sowie einer Abwertung der wichtigsten Erlöswährung, des US-Dollars,
um etwa 4 Prozent gegenüber dem Euro ging der Gesamtumsatz des
Geschäftsbereichs Schifffahrt um 3,9 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro
zurück.

Die weltweite Massengutschifffahrt war auch 2013 noch von hohen
Überkapazitäten und leicht unter den Erwartungen bleibenden
Rohstofftransporten, insbesondere nach China, geprägt, auch wenn sich
zum Jahresende eine leichte Entspannung abzeichnete. Insofern konnten
die Bulkaktivitäten der Hamburg Süd ebenso wie die
Produktentankerfahrt im abgelaufenen Jahr kein positives Ergebnis
auffahren. Die Liniendienste zeigten sich im Vergleich zum Vorjahr
leicht verbessert und konnten sich auch im Branchenvergleich gut
behaupten.

Die Anzahl der in der Schifffahrtsgruppe tätigen Mitarbeiter blieb
mit 4.491, davon 686 Seeleuten, im Vergleich zum Vorjahr (4.512


Mitarbeiter) nahezu gleich. Einschließlich der über Fremdfirmen
beschäftigten Seeleute wurden bei der Hamburg Süd und ihren
Tochtergesellschaften 5.159 (exklusive Auszubildenden) Mitarbeiter
eingesetzt.

Trotz der insgesamt unbefriedigenden Geschäftssituation lagen die
Investitionen mit insgesamt 450 Millionen Euro deutlich über denen
des Vorjahres (247 Millionen Euro). Dabei handelte es sich im
Wesentlichen um An- und Schlusszahlungen für zwölf
9.000/9.600-TEU-Schiffe und vier kleinere Neubauten mit jeweils 3.800
TEU.

Schiffe und Container der Hamburg Süd

Die Flotte der Hamburg Süd umfasste per 31. Dezember 2013
insgesamt 154 Schiffe, davon 45 gruppeneigene. 103 Schiffe wurden in
den Liniendiensten und 51 ausschließlich gecharterte Schiffe im
Trampbereich (Massengutschiffe, Produktentanker) eingesetzt. Im
Berichtsjahr wurde die eigene Flotte um die ersten vier Neubauten von
insgesamt sechs Schiffen der "Cap San"-Baureihe erweitert. Mit einer
Kapazität von 9.600 TEU sind sie die bislang größten Schiffe der
Hamburg Süd-Gruppe. Sie haben 2.100 Anschlüsse für Kühlcontainer an
Bord und besitzen damit die größte Reefer-Kapazität weltweit. Die
neuen Schiffe werden in den Diensten zwischen Asien bzw. Europa und
der Ostküste Südamerikas eingesetzt. Zusätzlich wurden auch bei der
Hamburg Süd-Tochter Aliança vier 3.800-TEU-Schiffe für die
brasilianische Cabotage in Dienst gestellt. Diese Wide-Beam-Neubauten
setzen an der südamerikanischen Ostküste Maßstäbe in puncto
Kosteneffizienz. Drei ältere Panamax-Schiffe der "Bahia"-Reihe (3.800
TEU) wurden Ende 2013 verkauft, drei weitere Anfang 2014. Die in den
Liniendiensten eingesetzte Stellplatzkapazität stieg um etwa 6
Prozent auf circa 457.000 TEU, die durchschnittliche Schiffskapazität
um 7 Prozent auf 4.437 TEU.

Die Reedereigruppe setzt ihre Strategie zur Effizienzsteigerung
der Flotte fort. Mit der steigenden Durchschnittskapazität der
Schiffe geht eine kontinuierliche Reduktion der Kosten pro Stellplatz
einher. Ende 2013 belief sich der Orderbestand an gruppeneigenen
Schiffen, die in den Jahren 2014/2015 zugehen sollen, auf rund 78.000
TEU. Die Gesamtzahl der Container blieb gegenüber dem Vorjahr
praktisch unverändert bei circa 458.000 Einheiten und trug damit dem
moderaten Ladungszuwachs Rechnung.

Linienschifffahrt

Vor dem Hintergrund einer kräftigen Erholung der Frachtraten im
weltweiten Kühlgeschäft war im Linienbereich ein deutlich besserer
Start als im Vorjahr zu verzeichnen. Angesichts der unbefriedigenden
Mengenentwicklung und der Überkapazitäten in den Asien-Verkehren
gerieten die Ergebnisse im weiteren Verlauf des Jahres aber unter
starken Druck. Der Zuwachs der Carryings fiel auch deshalb schwächer
als erwartet aus, weil Streiks zu Jahresbeginn in Chile, die
überlastete Infrastruktur in den brasilianischen Häfen sowie die
politischen und wirtschaftlichen Probleme in Venezuela und in den
Ländern des Mittelmeerraums den Ladungsumschlag beeinträchtigten.
Besonders enttäuschend entwickelte sich das Geschäft im Verkehr
zwischen Europa und Indien/Pakistan. Auch hier war ein zum Teil
dramatischer Ratenverfall zu beobachten. Angesichts des
unbefriedigenden Saisongeschäfts in den Asien-Verkehren haben viele
Linien ihre Kapazitäten in Erwartung rückläufiger Mengen in der
Off-Season schon ab Anfang Dezember angepasst. Dabei werden einzelne
Abfahrten oder ganze Dienste für mehrere Monate nicht angeboten und
die Schiffe aufgelegt, um Systemkosten zur reduzieren und zumindest
einen Teil des Erlösausfalls auszugleichen.

Entlastungen ergaben sich durch den leichten Rückgang des
Bunkerpreises, die erfolgreiche Umsetzung von
Dienstrationalisierungen sowie durch Maßnahmen zur Senkung des
Bunkerverbrauchs.

Insgesamt konnte die Hamburg Süd das Ergebnis der Liniendienste im
Vergleich zum Vorjahr leicht erhöhen, jedoch aufgrund des Ratendrucks
in den Asien - Südamerika-Verkehren, der weiterhin unbefriedigenden
Entwicklung der Mittelmeeraktivitäten und des Dienstes zwischen
Europa und Indien/Pakistan noch kein den Zielvorstellungen
entsprechendes Gesamtergebnis erreichen.

Trampschifffahrt

Sowohl die Massengutaktivitäten als auch die Produktentankerfahrt
konnten im Jahr 2013 kein positives Ergebnis auffahren und bewegten
sich damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.



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