Gemeinsam den Flughafenstandort Deutschland stärken - Bundesverkehrsminister Dobrindt und Flughafenverband ADV zeigen Herausforderungen für die Luftverkehrsbranche auf
Zu seinem traditionellen Neujahrsempfang konnte der
Flughafenverband ADV am gestrigen Donnerstag mehr als 800 geladene
Gäste begrüßen, darunter den neuen Verkehrsminister Alexander
Dobrindt. ADV-Präsident Dr. Michael Kerkloh nahm die Anwesenheit
zahlreicher prominenter Gäste aus Politik und Wirtschaft zum Anlass,
die Erwartungen der Flughäfen an die neue Bundesregierung zu
formulieren. Hauptforderung der ADV ist eine nationale
Luftverkehrsstrategie mit einem klaren Bekenntnis zur Entwicklung von
leistungsfähigen Flughafenstandorten.
"Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Flughäfen
braucht es eine zwischen Bund und Ländern abgestimmte Strategie. Der
Flughafenverband mit seiner starken Verankerung in den Bundesländern
bietet sich hierfür als sachkundiger Begleiter an", so der
ADV-Präsident. Der Wirtschaftsstandort Deutschland profitiere von
einem Flughafensystem, in dem sich dezentrale Standorte und
Drehkreuze sinnvoll ergänzen. "Bedarfsgerecht entwickelte Flughäfen
müssen auch in Zukunft Wachstumsperspektiven haben. Gleichzeitig wäre
es falsch, einzelne Standorte vorschnell in Frage zu stellen", mahnte
Kerkloh.
Der ADV-Präsident verwies in diesem Zusammenhang auf die
Notwendigkeit für ein Beihilferecht, das den Realitäten des Marktes
entspreche. Eingriffe in bestehende Betriebsgenehmigungen werden
entschieden abgelehnt. Ebenso müsse die Bundesregierung den Flughäfen
neue Wachstumschancen eröffnen. "Die Liberalisierung des Luftverkehrs
in Europa Anfang der 90er hat gezeigt, welches Potenzial in einer
liberalen Wirtschaftsordnung steckt. Bei der Vergabe von
Verkehrsrechten dürfen nicht nur die Interessen Einzelner
ausschlaggebend sein, sondern es müssen auch die Interessen von
Wirtschaft, Verbrauchern und Flughäfen Berücksichtigung finden. Neue
Airlines und Verbindungen müssen grundsätzlich willkommen sein", so
der ADV-Präsident.
Das Gesprächsangebot der Branche nahm Bundesverkehrsminister
Alexander Dobrindt, der als Festredner geladen war, gerne an: "Ein
modernes Land braucht eine moderne, gut funktionierende
Infrastruktur. Die Bundesregierung gibt deshalb ein klares Bekenntnis
für den Luftverkehr und leistungsfähige Flughäfen. Sie sichern
Mobilität, garantieren Wohlstand und schaffen Begegnung. Wir werden
den Luftverkehrsstandort Deutschland stärken und weiter fördern. Der
Luftverkehr muss zudem von den Menschen akzeptiert werden. Die
Anliegen der Anwohner rund um unsere Flughäfen müssen ernst genommen
werden, vor allem in der Frage des Schutzes vor Fluglärm. Ziel ist
ein ausgewogener Ausgleich zwischen den ökonomischen Erfordernissen
der Flughäfen und den Anforderungen des Umwelt- und Lärmschutzes", so
Dobrindt.
Auch ADV-Präsident Dr. Michael Kerkloh definierte diese als
Kernthemen der Verbandspolitik: "An oberster Stelle steht für die ADV
die gesellschaftliche Akzeptanz des Luftverkehrs. Als
Flughafenbetreiber stehen wir für den fairen Dialog mit den Nachbarn,
für eine transparente Flughafenplanung und eine offene Partnerschaft
mit den Anwohnern und den Politikern vor Ort." Das zweite große
Vorhaben sei die Reduzierung von Fluglärm und Emissionen. Hierzu
kündigte Kerkloh an: "Die Verbesserung des Lärmschutzes wollen wir
unvermindert forcieren, etwa durch die Weiterentwicklung der
lärmabhängigen Flughafenentgelte."
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