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Weltweit einzigartiger Doppelkopfbus: Vorwärts in beide Richtungen / Contrac Cobus: Einmaliges Transportkonzept für den Mont-Saint-Michel in Frankreich / TÜV Rheinland begleitet Zulassungsverfahren

23.04.2012 - 11:39 | 622207


PresseMitteilung von TÜV Rheinland AG



(ots) - Ein Bus ohne "Ende": Der Weltmarktführer für den
Bustransport von Passagieren auf Flughäfen Contrac Cobus hat mit
Unterstützung von TÜV Rheinland ein weltweit einzigartiges Fahrzeug
entwickelt. Der neue Passagierbus kann mit Führerstand an jedem Ende
in beiden Fahrtrichtungen vorwärts gefahren werden. Technisch und
logistisch gelöst wird damit ein Problem an einer der berühmtesten
Sehenswürdigkeiten Frankreichs: dem Mont-Saint-Michel.

Heute fahren über drei Millionen Besucher jährlich mit dem Auto
zur Abtei Mont-Saint-Michel in der Normandie. Doch nur ein schmaler
Damm verbindet die etwa einen Kilometer vor der Küste liegende kleine
Insel mit dem Festland. Der Individualverkehr soll künftig komplett
auf dem Festland bleiben und die Besucher dann mit Bussen zur Insel
gelangen. Da aber aufgrund des Platzmangels kein Wendehammer
vorhanden ist, können die Fahrzeuge nicht drehen.

Contrac Cobus hatte die rettende Idee: Ein Führerstand an jedem
Ende - der auf beiden Seiten voll funktionsfähig ist, weshalb das
Fahrzeug nicht drehen muss. Dipl.-Ing. Gunnar Pflug,
Verkehrssicherheitsexperte bei TÜV Rheinland: "Das Design musste
genau im Spiegelbild angelegt werden. Dafür galt es, etliche neue
Lösungen zu finden, die nicht nur funktionell und zuverlässig,
sondern auch sicher sind - und natürlich auf öffentlichen Straßen
erlaubt." Für sämtliche technischen Raffinessen erarbeiteten die
Konstrukteure die erforderlichen Unterlagen für die Typzulassung.
"Ein Zweirichtungsbetrieb klingt erst einmal relativ banal, ist aber
weltweit einmalig", so Rüdiger Hömberg, Projektleiter bei Contrac
Cobus. Ohne TÜV Rheinland, der für die Sicherheit des Fahrzeuges die
erforderliche Dokumentation betreute und den Behörden zur Verfügung
stellte, wäre dies nicht möglich gewesen.

Weil die Fahrzeuge auch über öffentliche Straßen fahren, muss für


alle Verkehrsteilnehmer erkennbar sein, in welche Richtung die Busse
gerade fahren. So kam es, dass die Heckreflektoren - eigentlich
preiswerte Bauteile - zu den teuersten mutierten: Bei
Fahrtrichtungswechseln werden sie "versenkt" und irritieren andere
Verkehrsteilnehmer nicht. Dies gilt auch für die Scheinwerfer. Sogar
die Außenspiegel sind entsprechend anlegbar. "Sie würden ansonsten zu
regelrechten Angelhaken für Fußgänger", meint Rüdiger Hömberg. Der
Clou aber sind die Wendegetriebe, die die Drehrichtung des
Automatikgetriebes umkehren. Dies ermöglicht es, in beide
Fahrtrichtungen mit der gleichen Geschwindigkeit zu fahren, maximal
mit Tempo 50. ABS und andere Anlagen funktionieren ohne jede
Einschränkung ebenfalls in beide Richtungen - immer nach vorn.

Die Busflotte - insgesamt sind acht Fahrzeuge geplant - hat
inzwischen eine entsprechende Sondergenehmigung für die
Straßenzulassung erhalten. Jeweils 90 Passagiere werden Platz haben.
Betrieben werden die Fahrzeuge von der Veolia Transport
Mont-Saint-Michel. "Der Prüfungsprozess für die Typzulassung -
Homologation genannt - hat über ein Jahr gedauert. Die Zulassung
erforderte eine Abstimmung mit den beteiligten Behörden in Frankreich
sowie den Herstellern der Einzelkomponenten wie Chassis, Fahrwerk und
Technik", berichtet TÜV Rheinland-Experte Gunnar Pflug.



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622207

Kontakt-Informationen:
Firma: TÜV Rheinland AG

Ansprechpartner:
Stadt: Köln
Telefon:

Keywords (optional):
tourismus, auto, transport, neueprodukte,

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