(ots) - - Dockarbeiter protestieren gegen BMWs Vernichtung von Arbeitsplätzen
Dockarbeiter in 10 Häfen aus 9 Ländern haben in den letzten Tagen Informations-Streikposten aufgestellt, um ihre Solidarität mit den Arbeitern von BMW in Ontario (Kalifornien), die später in diesem Monat entlassen werden sollen, zu bekunden.
Die Arbeiter, allesamt Mitglieder von Gewerkschaften des Dachverbandes "International Transport Workers'' Federation" (ITF), präsentierten in den Häfen von Bremen (Deutschland), Antwerpen und Zeebrugge (Belgien), Rotterdam (Holland), Southampton (UK), Yarraville (Australien), Laem Chabang (Thailand), Durban (Südafrika), Veracruz (Mexiko) und Jersey City (New Jersey, USA) Banner und Plakate. Auch Arbeiter der MINI-Fabrik von BMW in Oxford nahmen an der Aktion teil. Auf den Bannern war zu lesen: "Solidarität der Dockarbeiter mit den Arbeitern von BMW".
BMW hat Pläne bekannt gegeben, denen zufolge Ende August fast 100 Mitarbeiter in Ontario entlassen werden. Die Einrichtung soll noch am selben Tag mit einer ausgelagerten und unerfahrenen Belegschaft wieder eröffnet werden. Die Gewerkschaft der Teamsters verlangt von BMW, diese Schritte für drei Monate aufzuschieben, um die Möglichkeit zu eröffnen, statt dieser zerstörerischen Entscheidung mit BMW zusammen eine Alternative zum gemeinsamen Vorteil zu erarbeiten. Die Sektion ?Local 495'' der Teamsters vertritt 68 Mitarbeiter in der Teile-Vertriebseinrichtung in Ontario.
"Dies ist ein Beispiel für internationale Solidarität: sie überschreitet Grenzen und Ozeane, um Arbeitern zu helfen, deren Jobs in Gefahr sind", sagte Paddy Crumlin, Präsident der ITF.
"BMW plant die Auslagerung guter Jobs mittlerer Qualifikation", sagte Bob Lennox, Sekretär und Schatzmeister von Local 495 der
Teamsters. "Viele dieser Mitarbeiter arbeiten dort seit Jahrzehnten - manche seit 30 Jahren. BMW hat diesen Menschen gesagt, man sei eine Familie. Und dann wurden gewerkschaftsfeindliche Anwälte verpflichtet, die dabei helfen, die US-Gesetze über die Schliessung von Fabriken auszunutzen. BMW und seine Anwälte der Firma Jackson Lewis schicken 68 amerikanische Familien in Armut und Elend."
"Wir verurteilen es aufs Schärfste, dass BMW seine amerikanischen Arbeiter in einer Weise behandelt, in der man mit deutschen Mitarbeitern niemals umspringen würde."
Fotos der Aktionen finden Sie hier [http://bit.ly/qnEvS8 ] und hier [http://bit.ly/oenZwT ]. Aktionen an weiteren Häfen, von denen aus Fahrzeuge von BMW verschifft werden, sind in Planung.
Mitglieder der Teamsters-Gewerkschaft und ihre Familien haben jedes Wochenende vor BMW-Vertragshändlern in den gesamten USA protestiert. Die Protestierenden verteilen Informationsblätter und zeigen Banner, auf denen zu lesen ist: "BMW: was für ein Elend", um Kunden von BMW darüber zu informieren, wie das Unternehmen seine amerikanischen Arbeiter und Standorte behandelt.
Die Bayerische Motoren Werke AG ist der populärste Luxusautohersteller der USA. BMW konnte im letzten Quartal den höchsten Gewinn in seiner 95-jährigen Geschichte verzeichnen. Der weltweite Umsatz betrug 2010 nahezu 81 Milliarden US-Dollar, bzw. 848.000 US-Dollar pro Mitarbeiter. Damit nimmt das Unternehmen in der "Fortune Global 500" Liste den 82. Platz ein. BMW bezog zudem im Rahmen des US-Rettungspakets in den Jahren 2008-09 aus Steuermitteln mehr als 3,6 Milliarden US-Dollar geheimer Kredite zu niedrigen Zinsen.
Die Gewerkschaft der Teamsters wurde 1903 gegründet und vertritt 1,4 Millionen schwer arbeitender Männer und Frauen in den USA, Kanada und Puerto Rico. Unter http://www.teamster.org finden Sie weitere Informationen.
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