(ots) - Nach den außergewöhnlich hohen Vorgaben der vergangenen Monate ist die Wachstumsrate in der Industrie im Mai wieder auf ein normales Niveau zurückgekehrt. Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) sackte binnen vier Wochen um 4,3 Punkte ab und lag bei 57,7 (62,0) Zählern. Das ist der niedrigste Wert seit November 2010 (58,1). Dennoch hält sich der wichtige Konjunktur-Frühindikator nun schon seit fast zwei Jahren über der Marke von 50 Punkten. Ab dieser Schwelle wird Wachstum signalisiert.
"Die boomende Wirtschaft beflügelt auch den Beschaffungssektor. Sorgen bereiten unseren Einkäufern allerdings die steigenden Preise für Energie und Rohstoffe. Sie werden zum Konjunkturrisiko Nummer eins", betonte Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), am Freitag in Frankfurt.
Seit fast zwei Jahren melden die deutschen Industrieunternehmen ein ununterbrochenes Produktionswachstum. Wenngleich die Rate auch im Berichtsmonat deutlich über dem Langzeitdurchschnitt lag (59,0 nach 63,7 im April), signalisierte sie die schwächste Verbesserung seit November 2010 (58,7). Der Auftragseingang blieb sowohl bei Global Playern als auch bei KMU weiterhin kräftig. Der Beschäftigungsaufbau verlief auch im Berichtsmonat dynamisch (59,0 nach 60,0 im April) und verringerte sich vom Rekordhoch im März (60,9) nur geringfügig.
Der "Markit/BME-Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Er erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit Economics, London, erstellt. Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in
Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).
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