- Software muss verborgene Zusammenhänge und Muster in Frachtdaten erkennen können - umfassende Kontrollen sind unmöglich, simple Regeln unzureichend
- Andreas Nold vom Softwarehersteller SAS erläutert analytische Möglichkeiten
Paketbomben in Luftfracht und in der Folge weitere Bombendrohungen haben in den vergangenen Wochen eine neue Diskussion um die Sicherheit des Flugverkehrs entfacht. Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert vor diesem Hintergrund, neben anderen Maßnahmen auch auf Methoden des Profiling zu setzen, um Luftfracht sicherer zu machen. Damit lassen sich verdächtige Frachtstücke anhand bestimmter Risikoparameter identifizieren und dann gezielt kontrollieren. Ein Scannen sämtlicher Frachtstücke sei unmöglich. Wie brisant und aktuell das Thema ist, zeigt ein Blick auf die Tagesordnungen von zwei Treffen der EU-Verkehrsminister und -Innenminister am heutigen Donnerstag: Auch hier geht es um die Frage, wie schärfere Gepäck- und Frachtkontrollen mehr Sicherheit in den Luftverkehr bringen können.
Was hinter dem Begriff des Profiling steckt und welche technischen Möglichkeiten moderne Analysesoftware heute bietet, erläutert Andreas Nold vom Softwarehersteller SAS:
"Das Prinzip des Profiling ist, dass sämtliche verfügbare Frachtdaten mit Hilfe analytischer Software ausgewertet werden, bevor es zur manuellen Kontrolle durch das Sicherheitspersonal kommt. Vor dem Scanner steht also die Software. Weil sie verdächtige Zusammenhänge in Daten weitaus besser erkennen kann als der Mensch, filtert sie die Frachtstücke heraus, die unbedingt zu kontrollieren sind."
Dafür gibt es unterschiedliche Ansätze: Weniger geeignet, weil statisch, sind regelbasierte Verfahren, die einfach nur auf vom Menschen vorgegebene Parameter reagieren. Das können zum Beispiel
bestimmte Abflughäfen, Flugziele oder Adressaten sein. "Die Analyse ist damit aber sehr eingeschränkt - weil man nur Anzeichen berücksichtigen kann, die man ohnehin schon kennt", erläutert Nold.
Moderne Analysesoftware entdeckt auch bislang unbekannte Verdachtsmuster
Die Sicherheitsbehörden brauchen deshalb eine Analysesoftware, die sämtliche verfügbare Datenbestände nach auffälligen Mustern durchleuchtet - und so Verdachtsmomente aufdeckt, die bislang unbekannt, weil zu komplex sind. Damit hilft sie bei der schwierigsten Aufgabe überhaupt: erkennen, was gefährliche und ungefährliche Fracht unterscheidet. Die Grundlage dafür bilden die historischen Luftfrachtdaten, aus denen hervorgeht, welche Kennzeichen und Korrelationen in der Vergangenheit auf unsichere oder sichere Fracht hingewiesen haben. Auf diese Weise entstehen Verdachtsmuster, auf die die aktuelle Fracht sich dann hin kontrollieren lässt. Ausgehend von einem so festgelegten Basisregelwerk entsteht mit wachsender Datenmenge schließlich ein intelligentes System, das sich der Realität laufend anpasst. "Die Kontrolldienste können sich dann verstärkt auf die identifizierten Verdachtsfälle konzentrieren", so Nold. "Wobei natürlich auch dann weiterhin zusätzliche Zufallsstichproben sinnvoll sind. Nicht zu vergessen Erfahrung und Intuition des Kontrollpersonals. Auf den Beitrag analytischer Software im Konzert der verschiedenen Kontrollinstrumente und -verfahren, sollte man jedoch keinesfalls verzichten."
Pressekontakt: Dr. Haffa & Partner Sebastian Pauls 089-993191-0 sas(at)haffapartner.de
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