Um international erfolgreich zu sein, braucht man international einsetzbare Produkte. Gerade bei Stecksystemen gibt es jedoch das Problem, dass regional unterschiedliche Industriestandards vorherrschen. So ist die Kompatibilität von Steckverbindern aus verschiedenen Regionen der Welt nicht immer gewährleistet und die Einsetzbarkeit eingeschränkt. Ein Beispiel hierfür stellen 7-polige Anhängersteckverbinder dar, wie sie in der Nutzfahrzeug- und Agrarindustrie verwendet werden: In den USA und in Europa haben sich mit den Standards SAE J560 und ISO 1185 zwei verschiedene Industrienormen etabliert. Bei genauerer Untersuchung stellt sich jedoch heraus, dass die beiden Normen so unterschiedlich gar nicht sind.
(firmenpresse) - SAE J560 und ISO 1185 – Steckverbinder für Nutzfahrzeuge
Im Jahr 1951 führte das US-amerikanische Standardisierungsinstitut der Verkehrstechnologie SAE (Society of Automotive Engineers) die Norm J560 ein, um eine standardisierte Steckverbindung für Anhänger im Nutzfahrzeugbereich zu schaffen. Damit sollten Lichtanlagen und ABS-Systeme von Trailern angesteuert werden. Etwas später wird ein ähnlicher Standard auch in Europa entwickelt und 1971 von der Internationalen Organisation für Normung (kurz ISO) unter der Bezeichnung ISO 1185 eingeführt. Bei den unterschiedlichen Normen handelt es sich jeweils um ein 7-poliges Stecksystem zur Weiterleitung elektrischer Signale von der Zugmaschine zum Anhänger. Interessant dabei ist, dass die Systeme steckkompatibel sind, d.h. ein SAE J560 Stecker passt in eine ISO 1185 Steckdose und umgekehrt. Bei LKWs und Trucks kann es bei einer Kombination der beiden Standards jedoch zu Problemen kommen, da europäische LKWs eine Versorgungsspannung von 24 V aufweisen; bei amerikanischen Trucks sind es lediglich 12 V. Allerdings bedingt die niedrigere Spannung gleichzeitig eine höhere Stromstärke. Dies hat zur Folge, dass die auf amerikanische Verhältnisse abgestimmte SAE-Norm für höhere Ströme ausgelegt sein muss und somit höhere Leitungsquerschnitte benötigt, als in der europäischen ISO-Norm vorgesehen sind. Wird bei einem amerikanischen LKW also ein Stecker der Norm ISO 1185 benutzt, kann es aufgrund der niedrigen Querschnitte zu einer Überhitzung der Leitungen kommen.
ISO 1724 – Der europäische Standard für die Agrarindustrie
Anders stellt sich die Situation in der Agrarindustrie dar: Bei Agraranhängern ist die auf den Steckverbindungen liegende Last längst nicht so hoch wie bei LKW-Anhängern. Somit sind die Ströme auch wieder entsprechend kleiner, und der Einsatz von Steckern und Steckdosen nach ISO 1185 in den USA ist aufgrund der Steckkompatibilität der beiden Normen bedenkenlos möglich. Vor allem europäische Exporteure von Landmaschinen können diese Kompatibilität ausnutzen und ihre Maschinen mit dem in Europa gängigen Stecksystem ausrüsten. So verbaut z. B. ein renommierter Landmaschinenhersteller schon seit langem entsprechende ERICH JAEGER Steckdosen in Traktoren, die für den amerikanischen Markt bestimmt sind. Allerdings ist die in Europa vorherrschende Industrienorm für Anhängersteckverbinder im Agrarbereich wieder eine andere; aufgrund der niedrigeren Last an Agraranhängern gilt der Standard ISO 1724 für 7-polige 12 V Steckverbinder. Dieser wiederum ist zwar nicht steckkompatibel mit SAE J560, jedoch sind die Leitungsquerschnitte für den Einsatz auf beiden Seiten des Atlantiks geeignet. Somit bedarf es nur eines entsprechenden Adapters wie ihn auch ERICH JAEGER im Programm hat, um die Kompatibilität der beiden Systeme herzustellen.
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Das Unternehmen
Die Erich Jaeger GmbH + Co. KG wurde 1927 von Erich Jaeger in Bad Homburg gegründet und gehört seit 1998 zur Stuttgarter AdCapital AG. Rund 500 Mitarbeiter weltweit erarbeiten in enger Abstimmung mit den Kunden aus der Automobil-, Nutzfahrzeug- und Agrarindustrie innovative Lösungen in den Bereichen Verkabelung, Steckverbindungen, Elektrik/Elektronik und Anhängerkupplungen bis hin zur Serienproduktion. Neben der Zentrale in Friedberg unterhält ERICH JAEGER eine Vertriebsgesellschaft in Frankreich und weitere Tochtergesellschaften in Tschechien, China und in der Türkei sowie Repräsentanzen in Italien, Schweden und Polen. Der Jahresumsatz liegt bei ca. 34 Millionen Euro.
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