(PresseBox) - Wegen "Dienst nach Vorschrift" der italienischen Zollbeamten am Brenner kam es 1984 für LKW-Fahrer wochenlang zu Wartezeiten von bis zu 24 Std. Dann ging es Ende Februar 1984 Schlag auf Schlag: Fahrer aus zehn Nationen blockieren sechs Tage den Grenzübergang Brenner und damit auch den Grenzübergang Kiefersfelden. Es hatte sich auf beiden Seiten ein Stau vom Inntaldreieck bis Bozen - also in einer Länge von zweimal 220 km - gebildet. Es standen schätzungsweise 4.000 Lastkraftwagen. In mehreren Krisensitzungen in Kiefersfelden, an denen Staatssekretär Alfred Bayer vom Bundesverkehrsministerium, Staatssekretär Franz Neubauer vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, der Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Graf Huyn und vom Transportgewerbe der Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes der bayerischen Transportunternehmer (LBT) Dr. Konrad Scharl und LBT-Vorstandsmitglied Karl Fischer sowie als Fahrersprecher Karlheinz Schweigard teilnahmen, wurde über die sich ständig verschärfende Situation an den Grenzübergängen beraten und den Entscheidern Verbesserungsvorschläge vorgetragen. Überraschend traf auch der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß ein, um sich vor Ort zu informieren und dann nachhaltig in Bonn und Rom vorstellig zu werden. Am Ende der Blockade stand ein großer Erfolg: es konnten kurzfristige, mittelfristige und langfristige Verbesserungen der Abfertigung an vielen europäischen Grenzen, aber vor allem am Brenner erreicht werden. Bereits am 3. März 1984 hatte der italienische Verkehrsminister Signorile seinen deutschen Kollegen Werner Dollinger, der von Bayerns Wirtschafts- und Verkehrsminister Anton Jaumann begleitet wurde, in Rom, die von der italienischen Regierung beschlossenen Maßnahmen, sowie den Zeitplan erläutert. In der heutigen Zeit von offenen Binnengrenzen ohne Zollschranken sind diese Maßnahmen von damals schon historisch: Die italienische Regierung will künftig die Grenzabfertigung am Brenner 24 Std. offen halten. Das Gesamtpersonal wird um 470 Personen verstärkt. Außerdem solle bereits in der zweiten Märzhälfte des Jahres 1984 die EG-Verordnung von 1977 auch in Italien umgesetzt werden.
Danach müssen die Lastkraftwagenfahrer lediglich einen Grenzübergangsschein vorlegen und nicht mehr wie vorher jeden Versandschein handschriftliche in ein eigenes Register eintragen.
Das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) ist ein Innovationszentrum für Logistik und Verkehr mit interdisziplinärer Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft und internationaler Ausrichtung. Das LKZ entwickelt, steuert und koordiniert innovatives Logistik-Know-how. Wir bringen alle Beteiligten der logistischen Kette an einen Tisch und konzipieren und optimieren Prozesse. So sichern wir Standorte und Arbeitsplätze. Wir akquirieren und konzipieren Projekte für unsere Partner - vom Erstkontakt bis zur Umsetzung. Unsere Gesellschafter: Landkreis Rosenheim Marktgemeinde Prien IHK für München und Oberbayern Geschäftsführer der LKZ Prien GmbH Karl Fischer
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